Erholung an der Wall Street - Hoffnung auf Diplomatie im Nahen Osten

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die US-Börsen haben sich am Montag teils deutlich von ihren zum Wochenschluss erlittenen Verlusten erholt. Händler verwiesen auf diplomatische Bemühungen, eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas über die Region hinaus zu verhindern.

Im frühen Handel sieht es wie folgt aus:

Konflikt im Nahen Osten liegt über den Börsen

US-Präsident Joe Biden sagte kurzfristig eine Reise in den Bundesstaat Colorado ab. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass er in dieser Woche eine Reise nach Israel plant. Darüber hatten US-Medien zuvor spekuliert. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu soll Biden während eines Telefonats am Wochenende nach Israel eingeladen haben. Bundeskanzler Olaf Scholz reist (SPD) am Dienstag nach Israel. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Eine offizielle Bestätigung des Kanzleramts gab es zunächst aber nicht.

"Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten bleiben das Hauptthema des Marktes", sagte Luke Hickmore, Investment Director beim Vermögensverwalter Abrdn Investment Management. "Es mag jetzt ruhiger erscheinen, aber wenn sich der Krieg auf andere Teile der Region ausweitet, bedeutet das mehr Druck auf den Ölpreis und mehr Unsicherheit, mit der der Markt umgehen muss. Das wird hier ein wichtiger Faktor sein."

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Pfizer nach reduzierten Jahreszielen im Mittelpunkt des Interesses. Wegen weggebrochener Covid-Erlöse hatte der Pharmakonzern die Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr gekappt. Vor dem Hintergrund dennoch positiver Äußerungen von Experten legten Pfizer-Aktien um gut vier Prozent zu.

Der Fachmann Akash Tewari vom Analysehaus Jefferies rät den Anlegern gerade jetzt zum Einstieg bei Pfizer. Dank der Einsparungen seien die Ergebnisziele für 2024/25 mehr als nur erreichbar. Zudem sieht er einige attraktive Kurstreiber kommen, sodass die zuletzt schwachen Aktien den Markt abhängen dürften. Auch andere Experten äußerten sich positiv und sahen die Gewinnwarnung als gute Gelegenheit, die Markterwartungen zurechtzurücken.

Im Sog von Pfizer fielen hingegen die Titel der Corona-Impfstoffhersteller Biontech und Moderna um fast sechs beziehungsweise mehr als sieben Prozent. Biontech ist beim Corona-Impfstoff Comirnaty der Partner von Pfizer. Biontech kündigte an, die möglichen Auswirkungen der von Pfizer vorgenommenen Abschreibungen und anderen Belastungen im Zusammenhang mit Comirnaty auf die Finanzergebnisse des eigenen Konzerns zu prüfen.

Für die Papiere von Manchester United ging es um gut elf Prozent nach unten. Der katarische Scheich Jassim bin Hamad Al Thani zog übereinstimmenden Medienberichten zufolge sein Angebot zum Kauf des Fußballclubs zurück. Neben dem britischen Milliardär Jim Ratcliffe war er einer von nur zwei Bietern, die ihre Übernahme-Absicht öffentlich erklärt hatten. Der derzeitige Besitzer ist die US-Familie Glazer.

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