ROUNDUP/Aktien New York Schluss: KI-Schwergewichte treiben Nasdaq-Börse an
NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen sind am Donnerstag vor allem Technologieaktien gefragt gewesen. Hier sorgte einmal mehr das Thema Künstliche Intelligenz (KI) für Optimismus unter Anlegern. Die Kursgewinne der beiden KI-Schwergewichte AMD und Alphabet bescherten dem technologielastigen Nasdaq 100 ein Plus von 1,48 Prozent auf 16 022,49 Punkte. Der Index überwand damit wieder die 16 000er Marke. "Die Tech-Werte machen heute den Unterschied", konstatierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.
Der Leitindex Dow Jones Industrial drehte nach anfänglichen Verlusten ins Plus, das am Ende 0,17 Prozent auf 36 117,38 Punkte betrug. Seine wochenlange Rally war zuletzt ins Stocken geraten, der Dow hatte in den vergangenen drei Sitzungen jeweils leicht nachgegeben. Der marktbreite S&P 500 stieg am Donnerstag um 0,80 Prozent auf 4585,59 Zähler.
Angetrieben wurden die Börsen dies- und jenseits des Atlantik in den vergangenen Wochen von der Aussicht auf bald wieder sinkende Leitzinsen. An den Märkten geht man davon aus, dass die Notenbanken in den USA und auch in der Eurozone mit ihren Zinserhöhungen durch sind und 2024 mit Zinssenkungen beginnen. Das sollte dann, so hoffen Investoren, der Wirtschaft Rückenwind geben, nachdem der Inflationsdruck zuletzt spürbar nachgelassen hat.
Die Google-Mutter Alphabet stellte ein neues KI-Modell namens Gemini vor und behauptete, es könne ChatGPT übertreffen. Die Fortschritte der Tochter Google im KI-Bereich seien ermutigend, urteilte etwa JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth. Alphabet-Aktien stiegen um mehr als 5 Prozent.
AMD gewannen sogar fast 10 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller neue KI-Chips vorgestellt hat. Im Zuge der Veranstaltung zum Thema KI habe AMD außerdem die Prognose für das gesamte Marktvolumen im Jahr 2027 deutlich angehoben, konstatierte UBS-Analyst Timothy Arcuri, der die Aktie auch 2024 als eine "Top Idee" ansieht. Aktien des KI-Titels Nvidia legten um 2,4 Prozent zu.
Die Anteile von Nikola brachen um fast ein Viertel ein. Der angeschlagene Hersteller von E-Nutzfahrzeugen will mithilfe neuer Aktien und der Ausgabe von Wandelanleihen mehr Geld heranschaffen. Damit droht aber eine Verwässerung der Ergebnisse je Aktie, was an der Börse abgestraft wird.
Eine gestrichene Kaufempfehlung der Bank of America für die Papiere von Take-Two Interactive brockte dem Computerspiele-Entwickler ein Minus von 2 Prozent ein.
Der Euro beendete die jüngste Verluststrecke und stieg zuletzt auf 1,0795 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0771 (Mittwoch: 1,0778) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9284 (0,9278) Euro gekostet.
Der Anleihemarkt bewegte sich kaum. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) schloss 0,07 Prozent niedriger auf 111,06 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 4,15 Prozent./bek/ngu
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---