DFL beendet Investorensuche - "Profifußball inmitten einer Zerreißprobe"

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München (Reuters) - Die Fußball-Bundesliga gibt die Suche nach einem Finanzinvestor auf, der rund eine Milliarde Euro mitbringen sollte.

Das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL) habe auf seiner außerordentlichen Sitzung in Frankfurt am Mittwoch einstimmig beschlossen, "den Prozess zum Abschluss einer Vermarktungspartnerschaft nicht weiterzuführen", teilte die DFL mit. Eine erfolgreiche Fortführung scheine vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich, erklärte der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke. Zuletzt hatten Fans gegen den Einstieg von Finanzinvestoren protestiert und mit ihren Aktionen wiederholt für Spielunterbrechungen gesorgt.

BVB-Geschäftsführer Watzke sagte, es gebe zwar eine große Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft, betonte aber auch: "Der deutsche Profifußball steht inmitten einer Zerreißprobe." Diese sorge zwischen den Clubs, aber teilweise auch in den Clubs "zwischen Profis, Trainern, Clubverantwortlichen, Aufsichtsgremien, Mitgliederversammlungen und Fangemeinschaften für große Auseinandersetzungen." Diese wiederum gefährdeten "mit zunehmender Vehemenz den Spielbetrieb, konkrete Spielverläufe und damit die Integrität des Wettbewerbs". Die DFL-Spitze will in den nächsten Wochen mit den Clubs über die Lage beraten.

Die DFL suchte einen Investor für eine Beteiligung von bis zu acht Prozent an einer DFL-Tochter zur Verwertung der Bundesliga-Medienrechte. Zuletzt war nur noch der Finanzinvestor CVC einziger Bewerber, nachdem sich die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone aus dem Rennen zurückgezogen hatte. CVC und Blackstone hatten Insidern zufolge rund eine Milliarde Euro für die Rechte-Beteiligung geboten und damit den schwedischen Rivalen EQT ausgestochen.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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