KKR spricht mit Windparkbetreiber Encavis über Übernahme

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Frankfurt (Reuters) - Der US-Finanzinvestor KKR verhandelt mit dem Hamburger Wind- und Solarpark-Betreiber Encavis über eine möglicherweise mehr als zwei Milliarden Euro schwere Übernahme.

Encavis bestätigte am Mittwochabend in einer knappen Mitteilung Kontakte zu KKR "zum Interesse an einer möglichen Transaktion mit dem Unternehmen". Die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium. Es gebe daher keine Garantie, dass es zu einer Übernahme komme. Einem Bloomberg-Bericht zufolge könnte die im Nebenwerteindex MDax gelistete Encavis dabei mit mehr als zwei Milliarden Euro bewertet worden. Eine Einigung sei in den nächsten Tagen möglich, hieß es dort. KKR wollte sich nicht äußern.

Encavis-Aktien, die in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren gefallen waren, schlossen im Xetra-Handel 18 Prozent höher auf 13,40 Euro, bröckelten nach der zurückhaltenden Reaktion des Unternehmens im Frankfurter Handel aber auf 13,02 Euro ab. Dieser Aktienkurs entspräche einem Börsenwert von 2,1 Milliarden Euro. Vor drei Jahren lag die Bewertung allerdings noch fast doppelt so hoch. Knapp 75 Prozent der Aktien sind im Streubesitz, 25,03 Prozent liegen bei einem Pool um Abacon Capital, die Vermögensverwaltung der Hamburger Milliardärs-Familie Büll.

Encavis betreibt nach eigenen Angaben mehr als 80 Windparks und gut 200 Solarparks in ganz Europa und versorgt damit 2,2 Millionen Haushalte mit "grünem Strom". Über eine italienische Tochter baut und wartet das Unternehmen auch Wind- und Solarparks.

Für das abgelaufene Jahr hatte Encavis angesichts sinkender Strompreise einen Umsatzrückgang auf etwas mehr als 460 (2022: 487,3) Millionen Euro erwartet. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf gut 310 (350) Millionen Euro zurückgehen.

(Bericht von Emma-Victoria Farr und Alexander Hübner, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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