Banken - Douglas-Aktien kommen am unteren Ende der Spanne

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München (Reuters) - Die Düsseldorfer Parfümeriekette Douglas muss sich bei ihrem Börsengang mit dem niedrigsten möglichen Ausgabepreis zufriedengeben.

Die begleitenden Investmentbanken teilten den Investoren am Dienstag kurz vor dem Ende der Zeichnungsfrist mit, die 34,6 Millionen Aktien würden aller Voraussicht nach zu 26 Euro ausgegeben, dem unteren Ende der Preisspanne, die bis 30 Euro reichte. Zu diesem Preis - und auch zu höheren - sei die Emission vielfach überzeichnet, hieß es in der Mitteilung an die Investoren. Damit kommt das Unternehmen bei seiner Rückkehr an die Börse auf eine Marktkapitalisierung von 2,8 Milliarden Euro. Einschließlich Schulden wird das Unternehmen nach dem Börsengang mit knapp fünf Milliarden Euro bewertet.

Am Donnerstag sollen Douglas-Aktien erstmals nach mehr als zehn Jahren wieder an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Damals hatte der Finanzinvestor Advent das Unternehmen zusammen mit der Eigentümerfamilie Kreke vom Aktienmarkt genommen und später an den Rivalen CVC weitergereicht, der 84 Prozent der Anteile hält.

Douglas fließen mit dem Börsengang - unabhängig vom Preis - brutto 850 Millionen Euro zu, die zum Schuldenabbau verwendet werden. Je höher der Preis, desto weniger neue Aktien werden ausgegeben. Der Rest des Gesamterlöses - knapp 50 Millionen Euro - geht an Douglas-Manager um Vorstandschef Sander van der Laan. Sie wollen mit dem Geld Steuern auf die Aktien begleichen, die sie im Rahmen eines Beteiligungsprogramms erhalten hatten.

CVC und die Familie Kreke geben Douglas im Zuge des Börsengangs eine zusätzliche Finanzspritze von 300 Millionen Euro, damit das Unternehmen seine Schulden von 3,4 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro reduzieren kann. 32 Prozent an Douglas sind nach dem Börsengang in den Händen neuer Aktionäre. CVC lässt seine Beteiligung von 84 auf rund 55 Prozent verwässern, die Familie Kreke reduziert ihren Anteil von 16 auf gut zehn Prozent. Beide verkaufen bei der Emission keine Aktien.

Ob der Börsengang von Douglas reicht, um anderen Kandidaten ausreichend Zutrauen geben, auch den Schritt an den Aktienmarkt zu wagen, hängt vom Abschneiden der Aktie nach der Erstnotiz ab.

Beim Schweizer Hautpflege-Konzern Galderma läuft es besser: Die Banken indizierten dafür am Dienstag einen Ausgabepreis von 53 Franken - am oberen Ende der Spanne. Der erste Börsenneuling des Jahres in Frankfurt, der Panzergetriebe-Hersteller Renk, hat seinen Ausgabpreis von 15 Euro inzwischen fast verdoppelt. In den Startlöchern sitzen der Tankkarten-Anbieter DKV Mobility und der Fernbus-Betreiber Flix. Auch die Oldenburgische Landesbank sieht sich börsenreif. Der Wissenschaftsverlag Springer Nature erwägt laut Insidern, im Herbst einen neuen Anlauf zu nehmen.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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