IWF fordert Schweiz zu Stärkung der Bankenaufsicht auf

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Bern (Reuters) - Nach dem Finanzstabilitätsrat (FSB) der G20-Staaten hat auch der Internationale Währungsfonds (IWF) die Schweiz zu einer Stärkung der Bankenaufsicht und schärferen Regeln für Geldinstitute aufgefordert.

"Die staatlich vermittelte Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat die Finanzmärkte stabilisiert, aber die Erfahrung und der Ausblick verlangen auch nach starken Reformen des Finanzsektors", erklärte der IWF in seinem am Donnerstag veröffentlichten Länderbericht. "Die Lehren aus dem Fall CS sollten in weitere Reformen zur Stärkung des Regulierungs- und Aufsichtsrahmens einfließen."

Konkret schlägt der IWF unter anderem vor, dass die Abhängigkeit von externen Prüfern verringert werden soll sowie dass die die Finanzmarktaufsicht (Finma) Durchsetzungsbefugnisse in Form von Sanktionen und Geldbußen erhalten soll. Zudem werden eine Reform des Einlagensicherungssystems und eine wirksame staatliche Liquiditätssicherung - im Fachjargon Public Liquidity Backstop genannt - angemahnt. Der IWF will den Schweizer Finanzsektor noch im laufenden Jahr im Rahmen eines sogenannten Financial Sector Assessment Program (FSAP) einer Prüfung unterziehen.

Die UBS schluckte die Credit Suisse im vergangenen Jahr im Rahmen einer staatlich organisierten Rettungsaktion. Ein Vertrauensverlust hatte gegen Ende 2022 und Anfang 2023 bei der Credit Suisse zu einem massiven Abfluss von Kundengeldern geführt und das damals zweitgrößte Schweizer Geldhaus an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.

(Bericht von Paul Arnold und John Revill.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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