Telekom und Verdi einigen sich auf neuen Tarifvertrag

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Frankfurt (Reuters) - Nach langwierigen Verhandlungen hat sich die Deutsche Telekom mit der Gewerkschaft Verdi auf einen neuen Tarifvertrag verständigt.

"Für die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten konnten wir dauerhaft wirkende Entgeltsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich durchsetzen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Frank Sauerland. Zudem werde durch die überproportionale Erhöhung der Vergütungen für Auszubildende und dual Studierende die Attraktivität des Konzerns für Nachwuchskräfte erhöht.

Telekom-Personalvorständin Birgit Bohle zufolge hat der Bonner Konzern den höchsten Tarifzuwächsen der Firmengeschichte zugestimmt. "Das Ergebnis ist schmerzhaft, aber wir haben uns dazu durchgerungen, um Dauerstreiks auf dem Rücken unserer Kunden zu verhindern." Einige Anleger atmeten daraufhin auf. Die T-Aktie baute ihre Gewinne nach Bekanntwerden der Einigung leicht aus und schloss ein halbes Prozent im Plus.

MEHR GELD UND KEINE VORERST BETRIEBSBEDINGTEN KÜNDIGUNGEN

Den Angaben zufolge erhalten die Tarifbeschäftigten der Telekom im Juli eine Inflationsausgleichsprämie von 1550 Euro, bevor zum 1. Oktober 2024 die Tariflöhne um sechs Prozent steigen. Ab dem 1. August 2025 erhöhten sich die Entgelte um weitere 190 Euro im Monat. Azubis und dual Studierende erhielten zu den gleichen Zeitpunkten 95 Euro pro Monat mehr und sechs Prozent Vergütungserhöhung sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 775 Euro. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit von 24 Monaten.

Darüber hinaus einigten sich die Parteien darauf, dass der bestehende Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2026 verlängert wird. "Für die Beschäftigten im Konzern, deren Arbeitsplätze durch die Transformation durch Digitalisierung, Automatisierung und KI besonders betroffen sind, gibt dies zusätzliche Sicherheit", sagte Verdi-Verhandlungsführer Sauerland.

Verdi hatte ursprünglich unter anderem zwölf Prozent oder mindestens 400 Euro mehr gefordert. Die Verhandlungen zogen sich über Wochen hin, in denen Tausende Telekom-Beschäftigte mit wiederholten Warnstreiks den Forderungen Nachdruck verliehen. Der Gewerkschaft zufolge stand die abschließende vierte Runde, die von ursprünglich zwei auf fünf Tage verlängert worden war, in der Nacht zu Freitag kurz vor dem Scheitern.

(Bericht von Hakan Ersen.; Redigiert von Philipp Krach.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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