Aktien New York: Verluste nach durchwachsenem Beginn - Warten auf Jobreport
NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen überwiegt zu Beginn des neuen Monats die Vorsicht. Nach einem durchwachsenen Handelsstart notierten die wichtigsten Indizes am Montag zuletzt allesamt in der Verlustzone. Anleger warten nach dem insgesamt positiv verlaufenen Vormonat gespannt auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dieser spielt eine große Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die Anleger hoffen auf eine erste Zinssenkung im September.
Der schon anfangs schwache Leitindex Dow Jones Industrial weitete mit 38 418,22 Punkten sein Minus auf 0,69 Prozent aus. Er hatte vor dem Wochenende besonders deutlich von einer späten Rally profitiert. Der marktbreiten S&P 500 konnte seine anfänglichen Gewinne nicht halten und notierte 0,28 Prozent tiefer bei 5262,78 Punkten.
Etwas besser hielt sich der Nasdaq 100 , der am Freitag am schwächsten abgeschnitten hatte: Er verlor lediglich 0,10 Prozent auf 18 518,39 Zähler. Den von Technologietiteln geprägte Auswahlindex stützten am Montag positiv aufgenommenen Äußerungen zum Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI).
Nvidia -Chef Jensen Huang kündigte auf der Computermesse Computex in Taiwan für 2026 eine neue Plattform für KI-Rechenzentren namens Rubin an. Zudem will der Halbleiterkonzern seine KI-Beschleuniger jedes Jahr aktualisieren. In diesem Zusammenhang stellte er einen Blackwell-Ultra-Chip für 2025 in Aussicht. Die Neuigkeiten dürften den weltweiten Boom in der KI-Entwicklung weiter antreiben und sorgten bei Nvidia für einen Kursgewinn von 3,6 Prozent auf 1136,23 US-Dollar. Damit nehmen die Aktien nach dem Rücksetzer vom Freitag wieder Kurs auf ihr zuvor erreichtes Rekordhoch von 1158,19 Dollar.
Anders als bei Nvidia hielt bei Branchenkollege AMD die Kaufbereitschaft nur kurz an. Obwohl das Unternehmen die beschleunigte Markteinführung neuer KI-Prozessoren ankündigte, sanken die Anteilsscheine nach einem anfänglichen Kursanstieg um 2,8 Prozent auf 162,30 Dollar. Damit setzten sie ihren jüngsten Seitwärtstrend fort.
Die Aktien des Videospielhändlers Gamestop behaupteten nach einem anfänglichen Kurssprung von 75 Prozent ein Plus von rund einem Drittel auf 30,90 Dollar. Für Auftrieb sorgte ein unter Spekulanten thematisiertes Posting von Keith Gill. Gill, alias "Roaring Kitty", hatte mitgeteilt, 5 Millionen Gamestop-Aktien für insgesamt 116 Millionen Dollar gekauft zu haben. Vor gut drei Jahren hatte Gill einen Gamestop-Hype ausgelöst und für heftige Kurskapriolen gesorgt. Nachdem die Aktien 2020 zeitweise nur ein Pennystock waren, trieben Gill und andere Anleger den Kurs im Januar 2021 kurzzeitig knapp über 120 Dollar - ebenso deutlich gab das Papier dann aber auch wieder nach.
Bei Paramount Global sorgte am Montag ein Medienbericht für ein Plus von 8,4 Prozent auf 12,92 Dollar. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat Filmproduzent David Ellison, Chef von Skydance Media, seine Kaufofferte um eine Option für nicht stimmberechtigte Aktionäre aufgestockt. Diese sollen 15 Dollar je Aktie in bar erhalten. Bislang hatten die Paramount-Aktionäre die Kaufgebote Ellisons stets abgelehnt.
Die Papiere von Pfizer trotzten der Sammelklage, die dem Pharmakonzern sowie Konkurrenten aus Europa wegen möglicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac in den USA bevorsteht: Sie verteuerten sich um 2 Prozent. GSK und Pfizer wollen gegen die Entscheidung des Gerichts in Delaware in Berufung gehen.
Die Aktionäre von Autodesk konnten sich über einen Kursanstieg von 5,2 Prozent und den ersten Platz im Nasdaq 100 freuen. Mit dem zeitweise größten Tagesgewinn seit November 2022 fand eine mehrtägige Talfahrt der Papiere vorerst ein Ende. Der Spezialist für Software für Architektur, Bauindustrie und Autobranche punktete mit der Nachricht, Finanzchefin Deborah Clifford von ihrem Posten abzuberufen und sie zur Leiterin der Unternehmensstrategie zu ernennen. Cliffords Nachfolge wird vorübergehend Elizabeth Rafael übernehmen, die bereits zum Management gehört. Den personellen Veränderungen war eine interne Bilanzuntersuchung vorangegangen, wodurch sich die Veröffentlichung des Jahresberichts wochenlang verzögert hatte./gl/ngu