Ermittlungen nach Absage von Wiener Taylor-Swift-Konzerten laufen
Wien (Reuters) - Nach der Absage aller Taylor-Swift-Konzerte in Wien wegen eines möglichen Anschlagsplanes wird nun im Umfeld der zwei am Vortag in Österreich festgenommenen Verdächtigen ermittelt.
Die konkrete Bedrohungslage sei nach der Festnahme eines 19-Jährigen und eines 17-Jährigen entsprechend minimiert worden, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, am Donnerstag in einem ORF-Radio-Interview. "Eine abstrakte Gefährdung besteht, die haben wir bereits im Oktober letzten Jahres kommuniziert und damit ist auch die Terrorwarnstufe auf der zweithöchsten Ebene", sagte Ruf.
Laut Ruf gab es Hinweise von ausländischen Geheimdiensten. In Kombination mit Erkenntnissen der heimischen Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hätten diese zum Ermittlungsergebnis geführt. Die Absage aller drei Konzerte der US-Sängerin in Wien ab Donnerstag sei die Entscheidung des Veranstalters gewesen. "Wir haben das Menschenmögliche als Polizei gemacht, damit die Veranstaltung stattfinden kann".
Den festgenommenen 19-Jährigen bezeichnete Ruf als den unmittelbaren Haupttäter. Der österreichische Staatsbürger, dessen Eltern Wurzeln in Nordmazedonien hätten, habe entsprechende Vorbereitungen für einen Anschlag getroffen. Im Fokus hatten den Behördenangaben zufolge Veranstaltungen im Großraum Wien gestanden, darunter die Taylor-Swift-Konzerte. Bei der Hausdurchsuchung am Wohnort des 19-Jährigen im niederösterreichischen Ternitz seien mehrere chemische Substanzen und technische Vorrichtungen sichergestellt worden, sagte Ruf. Diese würde nun ausgewertet. Der Verdächtige habe sich wohl im Internet radikalisiert und erst vor wenigen Wochen einen Treueschwur auf den Anführer der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) geleistet. Der 17-Jährige sei in Wien festgenommen worden und habe ebenfalls eine bestimmte Rolle bei den Vorbereitungen eingenommen. Details wollte Ruf aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht nennen.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)