Zahl der Alzheimer-Todesfälle binnen 20 Jahren fast verdoppelt

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Berlin (Reuters) - Die Zahl der Todesfälle wegen einer Alzheimer-Erkrankung hat sich in Deutschland binnen 20 Jahren nahezu verdoppelt.

Im vergangenen Jahr starben rund 10.100 Menschen daran, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag zum Welt-Alzheimertag am 21. September mitteilte. Das seien 96 Prozent mehr als vor 20 Jahren, als 5100 Menschen infolge der unheilbaren Demenzerkrankung starben. "Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Alzheimer zu erkranken", so die Statistiker. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der 2023 an Alzheimer Verstorbenen war 85 Jahre und älter, während lediglich rund zwei Prozent jünger als 65 war.

Der deutliche Anstieg bei den Todesfällen ist dem Statistikamt zufolge auch auf den demografischen Wandel zurückzuführen, also der Alterung der Bevölkerung. So nahm die Zahl der Menschen ab 65 Jahren seit 2003 um 27 Prozent auf 18,9 Millionen zu. Die Altersgruppe ab 85 Jahren wuchs sogar um 110 Prozent - von 1,4 auf 2,9 Millionen im vergangenen Jahr.

Rund 19.000 Patientinnen und Patienten wurden 2022 wegen Alzheimer in Kliniken stationär behandelt. Das waren 61 Prozent mehr als 20 Jahre zuvor mit 11.800 Fällen. 2022 war knapp die Hälfte der Patientinnen und Patienten 75 bis unter 85 Jahre alt, gut ein Viertel (28 Prozent) war 85 und älter. Lediglich rund sechs Prozent der wegen Alzheimer im Krankenhaus Behandelten waren jünger als 65 Jahre.

58 Prozent der Alzheimer-Patienten waren Frauen, 42 Prozent Männer. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt wegen einer Alzheimer-Behandlung dauerte im Schnitt 20,2 Tage – und damit vergleichsweise lang. Über alle Diagnosen hinweg lag die durchschnittliche Verweildauer bei 7,2 Tagen.

Zahlreiche Pharmafirmen forschen an Medikamenten gegen die Krankheit. Das US-Biotechunternehmen Biogen hat mit der japanischen Firma Eisai das Medikament Leqembi in den USA, Japan und China auf den Markt gebracht. Es zielt darauf ab, das Fortschreiten von Alzheimer zu verlangsamen, indem es Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid aus dem Gehirn entfernt. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA lehnte Ende Juli eine Zulassung des Mittels in Europa ab. Experten sagten, dass der Nutzen von Leqembi dessen gesundheitliche Risiken womöglich nicht aufwiegt.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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