BASF-Aktie: Die auf 2,25 Euro gekürzte Dividende ist nicht die größte Enttäuschung

Aktienwelt360 · Uhr

Bei der BASF-Aktie (WKN: BASF11) gibt es eine neue Konzernstrategie. Der zum Opfer gefallen ist unter anderem die Dividende. Das Management möchte ab dem kommenden Jahr zunächst 2,25 Euro je Aktie an die eigenen Investoren ausschütten. Im Vergleich zu den vorherigen 3,40 Euro je Aktie sind das in etwa ein Drittel weniger.

Trotzdem ist das nicht die größte Enttäuschung für mich. Das Management von BASF liefert für mich eine neue Strategie, die in Teilen nicht zum größeren Gesamtbild passt. Hier sind die Elemente, die ich für schwierig halte.

BASF-Aktie: Dividende und Aktienrückkäufe

Bleiben wir trotzdem noch einen Moment bei der Dividende von BASF. Für mein Bauchgefühl ist ein Absenken der Dividende durchaus nachvollziehbar. Vielleicht hätte der Schritt sogar schon früher erfolgen müssen. Denn seit dem Geschäftsjahr 2019 ist die Dividende je Aktie lediglich im Jahr 2021 mit einem Ergebnis je Aktie von 6,01 Euro nachhaltig geworden. 2020 schloss mit einem Verlust, genauso wie 2022. Im Jahr 2019 lag das Ergebnis je Aktie hingegen noch bei 2,98 Euro, was nahe an der Dividende dran gewesen ist. Im letzten Geschäftsjahr 2023 konnte mit 0,25 Euro jedoch gerade so die Profitabilität erreicht werden.

Um daher ganz ehrlich zu sein: Für mein Bauchgefühl hätte das Management von BASF die Dividende noch deutlicher senken sollen. Zumindest temporär, um sich auf Investitionen und das eigene Geschäft zu konzentrieren. Stattdessen gibt das Management an, zwischen 2025 und 2028 insgesamt 12 Mrd. Euro Kapital an die Investoren zurückführen zu wollen. Wichtiges Detail: Der kumulierte freie Cashflow für die Jahre 2025 bis 2028 soll bei etwas mehr als 12 Mrd. Euro liegen. Insofern können wir sagen: Das Management will eigentlich erneut alle Mittel an die Investoren auszahlen.

Was folgt hieraus? Wenig Flexibilität für Investitionen bei der BASF-Aktie. Neu sind hingegen mögliche Aktienrückkäufe, die die Dividende vervollständigen sollen. Aber auch hier gibt es einen deutlichen Wermutstropfen. Anstatt jetzt, zu günstigen Konditionen, eigene Aktien zurückzukaufen, soll der Schritt „spätestens“ ab dem Jahre 2027 erfolgen. Wenn die Konzernstrategie aufginge, sollte die Aktie bis dahin eigentlich wieder teurer sein. Dann ist diese Form der Kapitalrückführungen aber nicht mehr so effektiv. Insofern finde ich: Die Strategie bei den Kapitalrückführungen ist nicht überzeugend. Weniger Dividende jetzt und Aktienrückkäufe zu den jetzigen Bewertungen wäre zielführender.

Mittelfristige Ziele, hohe Zahlen

Zudem finde ich die neue Strategie insofern bemerkenswert, als dass sie zumindest für mich ein Ticken zu unausgereift scheint. Das Management hinter der BASF-Aktie spricht von einem operativen Ergebnis zwischen 10 und 12 Mrd. Euro bis zum Jahre 2028. Wie möchte das Management das konkret erreichen? Ich sehe das Ziel noch in weiter Ferne. Zumal das Management einschränkt, dass dieser Richtwert bei moderaten bis guten ökonomischen Bedingungen erreicht werden soll. Man macht sich also doch etwas abhängig vom Markt, was für einen Zykliker nicht maximal ungewöhnlich ist. Trotzdem liest sich das etwas wie ein Schlupfloch.

Das Management von BASF möchte auch das Agrar-Geschäft selbst an die Börse bringen. Interessant: Ein IPO könnte natürlich Bewegung und einen gewissen Newsflow bringen. Aber trotzdem ist es weniger operatives Geschäft, das zukünftig einen Beitrag zum Erfolg leisten soll. Insofern: Spannend. Aber BASF wird zeigen müssen, dass man hierfür Ersatz und Möglichkeiten für Investitionen findet.

Apropos Investitionen: Auch die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll zukünftig bei 10 % pro Jahr liegen. Als Investor bin ich geneigt anzunehmen, dass sich die Gesamtrendite perspektivisch irgendwo bei den Kapitalrenditen widerspiegeln wird. Das heißt: Die BASF-Aktie könnte limitiert sein auf ca. 10 % Rendite pro Jahr. Haut mich, ehrlich gesagt, nicht vom Hocker.

Mein Fazit für die BASF-Aktie

Wenn ich mir die neue Strategie bei der BASF-Aktie ansehe, so bin ich insgesamt nicht zufrieden. Ich sehe gute Ansätze. Das Kürzen der nicht mehr leistbaren Dividende war überfällig. Auch ist ein In-Aussicht-Stellen von besseren operativen Kennzahlen ein Anfang. Dafür sehe ich aber auch, dass das Management eigentlich den kompletten freien Cashflow der kommenden Jahre per Kapitalrückführungen auskehren möchte. Das wiederum erschließt sich mir nicht.

Ich bin geneigt, der BASF-Aktie noch eine Chance zu geben. Die Aktie habe ich immerhin im Depot. Aber ich möchte sehen, dass den Worten Taten folgen und das Management sich nicht in den ersten ein, zwei Jahren hinter dem längerfristigen Gedanken dieser neuen Strategie versteckt.

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Vincent besitzt Aktien von BASF. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

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