Hoffnungen im Libanon auf Waffenruhe - Sender berichtet über Vertragsentwurf

Jerusalem/Beirut (Reuters) - Im Libanon hält Ministerpräsident Najib Mikati einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz innerhalb weniger Tage für möglich.
"Wir tun alles, was wir können, und wir sollten optimistisch bleiben, dass es in den nächsten Stunden oder Tagen zu einem Waffenstillstand kommen wird", sagte Mikati am Mittwoch nach einem Gespräch mit dem US-Beauftragten für den Nahen Osten, Amos Hochstein.
Der öffentlich-rechtliche israelische Rundfunk veröffentlichte den Entwurf eines Abkommens, das zunächst einen 60-tägigen Waffenstillstand vorsieht. Demnach soll Israel in der ersten Woche des Waffenstillstands seine Streitkräfte aus dem Libanon abziehen. Nach dem Bericht des Senders Kan handelt es sich um einen amerikanischen Vorschlag. Er datiert vom vergangenen Samstag. Der Sprecher für nationale Sicherheit der US-Regierung, Sean Savett, sagte auf Anfrage: "Es sind viele Berichte und Entwürfe im Umlauf. Sie spiegeln nicht den aktuellen Stand der Verhandlungen wider." Savett antwortete jedoch nicht auf die Frage, ob die von Kan veröffentlichte Version die Grundlage für Verhandlungen sei.
Kan berichtete, der Entwurf sei der israelischen Führung vorgelegt worden. Mitarbeiter der Regierung in Jerusalem nahmen dazu zunächst nicht Stellung. Auch die Hisbollah äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht des Senders. Der neue Hisbollah-Anführer Naim Kassem hatte jedoch am Mittwoch erklärt, unter bestimmten Bedingungen sei die Miliz zu einem Waffenstillstand bereit.
(Bericht von Timour Azhari, Maya Gebeily, Laila Bassam, Maayan Lubell und James Mackenzie, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)