Geldpolitik

Fed-Mitglied Waller eher für Zinssenkung im Dezember

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Quelle: Melnikov Dmitriy/Shutterstock.com

US-Notenbank-Direktor Christopher Waller spricht sich tendenziell für eine weitere Zinssenkung durch die Fed noch im Jahr 2024 aus. "Aktuell neige ich dazu, eine Senkung des Leitzinses auf unserer Dezember-Sitzung zu unterstützen", sagte Waller am Montag auf einer Konferenz in Washington. Die Entscheidung hänge aber auch von den bis zur Entscheidung anstehenden Wirtschaftsdaten und deren Auswirkungen auf seine Inflationsprognosen ab.

Zwar hätten jüngste Daten Sorgen genährt, dass die Inflation über dem Zielwert von zwei Prozent verharren könnte, aber "es gibt keine Anzeichen" dafür, dass die Preise in wichtigen Dienstleistungskategorien auf ihrem aktuellen Niveau bleiben oder steigen dürften, so Waller.

Der Kurs des Euro legte nach der Veröffentlichung der Rede zu: für einen Euro mussten wieder mehr als 1,05 US-Dollar gezahlt werden. Der Dollar hatte seit dem Sieg von Donald Trump in der US-Präsidentschaftswahl Anfang November zum Euro deutlich aufgewertet. Vor der Wahl hatte ein Euro noch mehr als 1,09 Dollar gekostet.

So verspricht Trump Steuersenkungen sowie Einfuhrzölle für Waren aus anderen Ländern, allen voran für chinesische. Das aber dürfte viele Waren für US-Verbraucher verteuern, was genauso wie mehr verfügbares Einkommen infolge niedrigerer Steuern, den Inflationsdruck verstärken könnte. Daher gingen Experten zuletzt davon aus, dass die Fed bei Zinssenkungen erst einmal vorsichtiger agieren könnte, bis die Folgen der Wirtschaftspolitik von Trump besser einschätzbar werden.

Zudem drückten jüngst die Schwäche der europäischen Wirtschaft und auch daher womöglich weitere Zinssenkungen durch die EZB sowie aktuell der Regierungsstreit des hoch verschuldeten Eurozonen-Landes Frankreich auf den Eurokurs. So hatte Frankreichs Regierung aktuell ein Gesetz zum Sozialhaushalt ohne finale Abstimmung durchs Parlament gedrückt und muss nun mit einem Sturz durch die Opposition rechnen. Vor allem das hohe französische Haushaltsdefizit verunsichert in diesem Zusammenhang die Akteure an den Finanzmärkten.

"Die Bildung einer neuen Regierung, die einen stärkeren Rückhalt im Parlament hat, dürfte sehr schwierig werden", kommentierte Commerzbank-Experte Ralph Solveen. "All dies spricht dafür, dass die Sanierung der französischen Staatsfinanzen sehr schleppend verlaufen wird, zumal es von der Konjunktur keinen spürbaren Rückenwind geben dürfte."

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