Prorussische Separatistenregion in Moldau vor Versorgungskrise

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Chisinau (Reuters) - In der Republik Moldau steuert die prorussische Separatistenregion Transnistrien nach dem Wegfall russischer Gaslieferungen auf eine akute Versorgungskrise zu.

Die Stromproduktion mit Kohle sei am Mittwoch wieder aufgenommen worden, teilte der Regierungschef der Region, Wadim Krasnoselski, mit. Damit sei die Stromversorgung im Januar und Februar sichergestellt. In dem Anfang der 90er Jahre von Moldau abgespaltenen Gebiet kam es bereits zu Unterbrechungen bei Fernwärme und Warmwasser.

Die Ukraine hat die Verträge mit Russland zur Durchleitung von Erdgas nicht verlängert und zur Jahreswende die Pipelines aus Russland gesperrt. In Moldau ist vor allem Transnistrien auf die Lieferungen angewiesen. Die Separatisten werden von Russland unterstützt. Dort sind 1500 russische Soldaten stationiert.

Nach Angaben von Krasnoselski verfügt Transnistrien über Gasreserven, die bei eingeschränktem Verbrauch in den nördlichen Teilen wahrscheinlich für zehn Tage und im Süden doppelt so lange reichen würden. Die Behörden versorgen demnach Wohnblöcke weiter mit Gas, damit die Bewohner kochen können. Zudem seien 30 Sammelplätze eingerichtet worden, an denen sich Menschen wärmen könnten und mit warmen Speisen versorgt würden.

Die moldauische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um den Energieverbrauch um mindestens ein Drittel zu senken. Sie will 38 Prozent des Bedarfs durch einheimische Produktion decken. Davon sollen zehn Prozent aus erneuerbaren Energien kommen. Die restlichen 62 Prozent Strom und Gas sollen aus dem Nachbarland Rumänien importiert werden.

(Bericht von Alexander Tanas, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Thomas Seythal)

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