Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

Weltweit nur Bruchteil geplanter Wasserstoff-Produktion umgesetzt

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Quelle: Scharfsinn/Shutterstock.com

Weltweit kommt wie auch in Deutschland der Aufbau grüner Wasserstoff-Produktion einer Studie zufolge nicht in Schwung.

Zwar hätten mehr als 60 Staaten in den vergangenen Jahren Strategien für den Markthochlauf entwickelt, heißt es in einer am Dientag veröffentlichten Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Doch 2023 wurde weniger als ein Zehntel Prozent der einmal angekündigten grünen Wasserstoffproduktionen umgesetzt. Hauptgrund sei, dass Wasserstoff nach wie vor zu teuer sei. Öffentliche Subventionen könnten keine Lösung sein. Wolle man alle nur bis 2030 geplanten Projekte umsetzen, bräuchte man mehr als eine Billion US-Dollar.

Mit erneuerbaren Energien per Elektrolyse erzeugter grüner Wasserstoff gilt als Kerninstrument für den Klimaschutz in Grundstoffindustrie wie Chemie, Glas, Zement oder Stahl. Diese Industrie können nicht einfach von fossilen Energiequellen auf Strom umsteigen. Ähnliches gilt für den Flug-und Schiffsverkehr.

In Deutschland wurden bislang nur geringe Mengen grüner Wasserstoff produziert. Von der im Jahr 2030 angestrebten Elektrolyseleistung von 10 Gigawatt ist derzeit erst rund ein Prozent installiert. Zudem würden auch 10 Gigawatt maximal etwa 50 Prozent des Bedarfs decken, der Rest mus importiert werden.

Kolumne von Stefan Riße
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Auch weltweit sind die Ambitionen laut PIK sehr groß: "In den vergangenen drei Jahren haben sich die globalen Projektankündigungen für grünen Wasserstoff fast verdreifacht", sagt PIK-Forscher und Leiter der Studie Adrian Odenweller. "Allerdings sind in diesem Zeitraum nur sieben Prozent der ursprünglich für 2023 angekündigten Produktionskapazität auch rechtzeitig fertiggestellt worden."

Grüner Wasserstoff werde aufgrund fehlender Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft Schwierigkeiten haben, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Deshalb raten die Forscher, grünen Wasserstoff über Nachfrage-Instrumente wie verbindliche Quoten zu fördern. So müssen nach einer EU-Regelung beispielsweise ab 2030 1,2 Prozent aller Flugzeugtreibstoffe synthetische Kraftstoffe auf Basis von Wasserstoff beigemischt werden. Bis 2050 soll diese Quote auf 35 Prozent steigen.

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