Industriekonzern

Thyssenkrupp will Grünstahl-Anlage fertigstellen

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
ThyssenKrupp Headquarter Essen
ThyssenKrupp Headquarter Essen · Quelle: Oliver Hoffmann/Shutterstock.com

Der Industriekonzern Thyssenkrupp will trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten eine milliardenteure Anlage zur klimaschonenderen Stahlherstellung in Duisburg zu Ende bauen. "Trotz aller bestehenden und neuen Herausforderungen halten wir an unserem Plan fest, die erste Direktreduktionsanlage fertigzustellen", erklärt Konzernchef Miguel López laut seiner vorab veröffentlichen Rede zur Hauptversammlung an diesem Freitag (31. Januar).

Thyssenkrupp führt Gespräche über Wirtschaftlichkeit der Anlage

Gleichzeitig führe man konstruktive Gespräche mit den zuständigen Stellen, um die Wirtschaftlichkeit dieses "großen und neuartigen" Investitionsprojekts sicherzustellen. Die Direktreduktionsanlage sei für den Betrieb mit Wasserstoff ausgelegt, könne aber prinzipiell auch mit Erdgas betrieben werden, so López.

"Auch damit reduziert sie den CO2-Ausstoß gegenüber der heutigen Hochofentechnologie bereits um rund 50 Prozent." Somit sei die Inbetriebnahme der Anlage nicht davon abhängig, dass zu diesem Zeitpunkt schon hinreichende Mengen grünen Wasserstoffs physisch und wirtschaftlich verfügbar seien, betonte der Manager.

Die Anlage zur klimaschonenderen Stahlproduktion soll bis 2030 zwei Hochöfen ersetzen. Sie soll zunächst mit Erdgas, später dann mit Wasserstoff betrieben werden. Würde die Anlage nur mit Wasserstoff betrieben, wären jährlich rund 143.000 Tonnen nötig. Die Anlage soll nach bisherigen Angaben rund drei Milliarden Euro kosten.

Davon wollen der Bund rund 1,3 Milliarden Euro, das Land NRW rund 700 Millionen Euro übernehmen. Der Bau hat bereits begonnen. Die Stahlsparte des Konzerns, Thyssenkrupp Steel, ist Deutschlands größter Stahlhersteller.

Umbau der Stahlsparte: Betriebsbedingte Kündigungen vermeiden

López geht in dem Redetext auch auf die Pläne zur Restrukturierung der Stahlsparte ein. Im November hatte das Stahl-Management Eckpunkte dazu vorgelegt. Demnach ist ein deutlicher Kapazitätsabbau geplant. 5.000 Arbeitsplätze sollen dabei gestrichen, weitere 6.000 ausgegliedert werden. "Seien Sie dabei versichert: Unser Ziel ist es weiterhin, sozialverträgliche Lösungen zu finden und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden", sagt López laut Redemanuskript.

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