Siemens Energy will mit Rolls-Royce "Mini-Atomkraftwerke" entwickeln

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Düsseldorf (Reuters) - Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat mit dem britischen Industriekonzern Rolls-Royce eine Vereinbarung zur Entwicklung von sogenannten "Mini-Atomkraftwerken" geschlossen.

Ziel dieser Vereinbarung sei es, dass Siemens Energy bei den geplanten modularen Kernkraftwerken des britischen Herstellers alleiniger Lieferant für den "Turbine Island" genannten nicht-nuklearen Teil des Kraftwerks werde, teilte der Konzern am Freitag mit. Dieser Bereich umfasse Dampfturbinen, Generatoren und weitere Hilfssysteme. Ein endgültiger Vertrag mit allen Details soll bis Ende 2025 unterzeichnet werden.

Rolls-Royce entwickle derzeit einen Small Modular Reactor (SMR), erklärte Siemens Energy. Solche Anlagen könnten dank ihrer standardisierten, modularen Bauweise deutlich schneller in Betrieb genommen werden als konventionelle Kernkraftwerke. Die Druckwasserreaktoren von Rolls-Royce SMR sollen eine elektrische Leistung von bis zu 470 Megawatt erreichen. Dies reiche, um etwa 1,1 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.

Bei dieser Größe wäre der Reaktor etwa halb so groß wie ein konventioneller AKW-Block. In Deutschland wurde nach dem beschlossenen Atomausstieg der letzte Meiler, das Kernkraftwerk Isar 2, im April 2023 abgeschaltet. Neubauten - große oder kleine - sind hierzulande nicht geplant.

Außerhalb Deutschlands sieht Siemens Energy jedoch große Wachstumschancen. "Wir erleben derzeit eine weltweite Renaissance der Nuklearenergie", sagte Vorstandsmitglied Karim Amin. Zahlreiche Länder setzten auf Nukleartechnik, um emissionsfreien Strom zu produzieren. Kleinen modularen Reaktoren komme dabei eine Schlüsselrolle zu. Siemens Energy bringe jahrzehntelange Erfahrung im Bereich konventioneller Ausrüstung mit, während Rolls-Royce über die notwendigen Kompetenzen im Nuklearbereich verfüge.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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