Rüstungskonzern veröffentlicht Geschäftsbericht

Rheinmetall: Was Analysten von den Zahlen erwarten

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In den vergangenen drei Jahren zählt die Aktie des Rüstungskonzern zu den absoluten Highflyern an der Börse. Doch vor Veröffentlichung der Jahreszahlen am Mittwoch wird die Luft für weitere Kursgewinne dünn. Was Rheinmetall liefern muss, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Quelle: Postmodern Studio

Seit der russischen Invasion in die Ukraine vor gute drei Jahren hat sich der Kurs des Rüstungskonzern Rheinmetall mehr als verzwölffacht. Seit US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodomir Selenskiy im Weißen Haus Ende Februar offen gestritten hat, gab es sogar noch einmal deutlichen Schub für den Kurs. Denn seither ist klarer denn je, dass die Europäer sich in puncto Sicherheit nicht mehr auf die USA verlassen können. 

Die europäischen Staaten - allen voran Deutschland - wollen deswegen massiv in ihre Verteidigungsfähigkeit investieren. Das trieb den Aktienkurs von Rheinmetall bis über die Marke von 1.200 Euro. Die extreme Rally schafft aber auch Fallhöhe: Denn jetzt reichen schon kleine Enttäuschungen, um die Aktie deutlich zu bewegen. 

Bevor der Dax-Konzern am 12. März seine Zahlen für das Jahr 2024 vorlegt, werfen wir deswegen einen Blick auf die wichtigsten Kennzahlen des Konzerns - und was Analysten von Rheinmetall dort erwarten. 

Rheinmetall: Das erwarten Analysten vom Umsatz

Es ist wenig überraschend, dass der Umsatz von Rheinmetall stetig wächst. In den ersten neun Monaten 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von fast 6,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von über einem Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

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Im Geschäftsjahr 2023 setzte der Düsseldorfer Rüstungskonzern knapp 7,2 Milliarden Euro um. Für das nun beendete Geschäftsjahr 2024 rechnen die Analysten im Schnitt mit einem Plus von 38,5 Prozent auf fast zehn Milliarden Euro.

Damit liegen die Analysten leicht unter den Prognosen des Rheinmetall-Vorstandes, der mit genau zehn Milliarden Euro rechnet.

Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind voll

Auch der Auftragsbestand dürfte weiter zulegen. Ende des dritten Quartals 2024 lag er bei 51,9 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 36,7 Milliarden Euro.

Der Auftragsbestand ist die Summe, bei denen Kunden bereits verbindliche Aufträge abgeschlossen haben und bei denen die Lieferungen in den folgenden Quartalen erfolgt. Dieses Geld wird erst als Umsatz verbucht, wenn die Rechnung geschrieben wurde.

Hinzu kommt noch die Nomination. Hierbei handelt es sich um „Absichtserklärungen“ der Kunden aus Rahmenverträgen, Waren für diese Summen zu kaufen. Rechtsverbindlich sind sie allerdings noch nicht – das werden sie erst, wenn die Kunden es in Auftrag geben.

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Die Nomination lag Ende September bei über 21,4 Milliarden Euro – fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Rheinmetall: Das erwarten die Analysten beim Gewinn

Neben Umsatz und Auftragsvolumen wird Rheinmetall natürlich auch beim Gewinn deutlich zulegen. Das Betriebsergebnis ("Ebit"; siehe Infobox) soll laut Analystenschätzungen um über die Hälfte steigen.

Das Ebit („Earnings before Intereses and Taxes") bezeichnet den Gewinn des operativen Tagesgeschäfts vor Zinsen und Steuern.

2023 erzielte Rheinmetall ein Ebit von über 730 Millionen Euro. Die Analysten erwarten im Schnitt für das vergangenen Jahr ein operatives Ergebnis von rund 1,4 Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von mehr als 56 Prozent.

Bemerkenswert: Auch hier ist das lediglich das untere Ende der Prognosespanne des Vorstandes, der mit einem Ebit zwischen 1,4 und 1,5 Milliarden Euro rechnet.

Das Unternehmen selbst gibt zwar keine Schätzung dafür ab, wie viel davon letztlich als Nettogewinn bleiben soll. Analysten erwarten jedoch, dass der Nettogewinn im Gleichschritt mit dem Ebit auf 944 Millionen Euro klettert. Im Vorjahr hatten die Düsseldorfer 600 Millionen Euro oder 12,32 Euro je Aktie verdient.

Rheinmetall: Munition ist der ganz große Renditebringer

Einen besonderen Blick bei den Zahlen morgen ist der Umsatzanteil von Munition. Der ist zwar nicht der größte Umsatzposten. Hier erwirtschaftete Rheinmetall „nur“ knapp über 1,5 Milliarden Euro Erlös in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, mit Militärfahrzeugen wie Panzern war es eine Milliarde mehr.

Aber: Munition ist das margenstärkste Segment von Rheinmetall. Hier liegt die Ebit-Marge bei 21,8 Prozent, während sie im Fahrzeug-Bereich nur 11,1 Prozent beträgt.

Der Konzern legte hier beim Umsatz zuletzt überproportional zu. Das zeigt: Rheinmetall hat sich auf die Produktion eingestellt und kann mittlerweile große Mengen an Munition liefern. Inwiefern sich dieser Trend nun beschleunigt, wird daher mitentscheidend dafür sein, wie die Börse auf die Zahlen des Konzerns morgen reagiert.

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