Nach Kursfeuerwerk am Vortag

US-Börsen eröffnen klar im Minus - Nasdaq 100 rutscht drei Prozent ab

onvista · Uhr
Quelle: rblfmr/Shutterstock.com

Die Wall Street hat am Donnerstag mit deutliche Verlusten eröffnet. Noch am Mittwoch hatten die Kurse in New York einen der besten Tage ihrer Geschichte gehabt.

Der Leitindex Dow Jones rutschte im frühen Handel um 2,0 Prozent auf 39.762 Punkte ab. Am Vortag hatte der bekannteste Börsenindex der Welt 7,8 Prozent zugelegt und damit den sechstgrößten Prozentgewinn in seiner Geschichte verbucht.

Noch steiler bergauf ging es beim marktbreiten S&P 500, der am Mittwoch um 9,52 Prozent stieg und damit den drittbesten Handelstag jemals hatte. Am Donnerstag fiel der Index wieder um 2,58 Prozent auf 5.316 Punkte. Der Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 sprang sogar um über zwölf Prozent am Mittwochabend deutscher Zeit an, rutschte am Donnerstag aber wieder um 3,2 Prozent auf 18.533 Zähler ab.

Hintergrund der erneut stark schwankenden Kurse ist die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sprach von einem "Katz-und-Maus-Spiel", bei dem in den vergangenen Wochen viel Porzellan zerschlagen worden sei.

Die Experten von Index Radar nannten die Gewinne an den US-Börsen am Mittwoch ein "Kursfeuerwerk historischen Ausmaßes", da die Indizes die höchsten Tagesgewinne seit der Finanzkrise 2008 einfuhren. "Für den 'Magnificent 7'-Korb war es gar der beste Handelstag überhaupt", während der Angstindex VIX, der die kurzfristig erwarteten Schwankungen am S&P 500 misst, "so stark einbrach wie nie zuvor".

Kursrally des Vortages war vor allem ein "Short Squeeze"

Entwarnung könne dennoch nicht gegeben werden, denn die Kursrally am Vortag war laut Index Radar "in erster Linie ein Short Squeeze", getrieben von technischen Faktoren und nicht von neuer wirtschaftlicher Substanz. Gemeint ist, dass sich die Kursanstiege selbst verstärkt hatten. All jene nämlich, die mit Leerverkäufen - also nur geliehenen Aktien - auf fallende Kurse spekuliert hatten, hatten ihre Position rasch auflösen müssen, um ihre Verluste so gering wie möglich zu halten.

Das Zollthema bleibe jedoch weiter im Fokus. Und mindestens wohl auch der aktuelle Satz von 10 Prozent für die meisten Handelspartner der USA, wobei sich für China indes die Lage weiter verschärft habe. "Der Vertrauensschaden, den die Eskalationen der letzten Wochen hinterlassen haben, lässt sich nicht mit einem Federstrich reparieren", kritisiert Index Radar. Besonders im institutionellen Bereich und den Unternehmensbilanzen - an diesem Freitag startet die US-Berichtssaison - dürften erste Spuren sichtbar werden.

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