„Wohl zu niedrig“: Analyst entschuldigt sich für 120.000-Dollar-Preisziel bei Bitcoin

Die Kryptowährung Bitcoin kommt langsam wieder in Fahrt. Nach einem Rutsch unter die 80.000-Dollar-Marke im März und April hat sich der Kurs berappelt und steuert erneut auf die 100.000-Dollar-Marke zu.
Ein Analyst der britischen Großbank Standard Chartered entschuldigte sich deshalb nun für sein Preisziel von 120.000 US-Dollar für das zweite Quartal des laufenden Jahres. „Ich bitte um Verzeihung, dass mein 120.000-USD-Kursziel womöglich etwas zu niedrig ist“, schrieb Geoffrey Kendrick laut „CNBC“ in einem offenbar nicht ganz ernst gemeinten Kommentar an seine Kunden am Donnerstag.
Kendrick, der bei der Bank die Abteilung für digitale Vermögenswerte leitet, ist seit geraumer Zeit bullisch für die Krypotwährung. Vorigen Monat hatte Kendrick prognostiziert, dass der Kurs einen neuen Rekord von 120.000 Dollar erreichen werde, getrieben durch die „strategische Reallokation weg von US-Vermögenswerten“ und die „Anhäufung von Bitcoin durch Wale“. Wale bezeichnen im Markt für Kryptowährungen Eigner von besonders vielen Bitcoin und anderen Token.
„Das Narrativ für Bitcoin hat sich geändert“
Für das Jahresende hatte Kendrick sogar einen Kurs von 200.000 Dollar vorhergesagt. In seinem neuesten Kommentar erklärte der Analyst, dass die Marke von 120.000 Dollar „sehr erreichbar“ aussehe, und womöglich zu tief angesetzt sei.
„Das vorherrschende Narrativ für Bitcoin hat sich erneut geändert. Zunächst war es die Korrelation mit anderen riskanten Werten [wie Aktien], nun ist Bitcoin ein Weg, um Kapital strategisch von US-Vermögenswerten wegzuschichten.“ Laut Kendrick gehe es bei Bitcoin immer um Kapitalflüsse, und diese „kommen in vielen Formen“.
Die Korrelation zwischen Bitcoin und riskanteren Werten, wie den US-Tech-Aktien, rührt Analysten zufolge von Einfluss institutioneller Investoren her, die in den vergangenen Jahren auch in Bitcoin investiert haben. Das führt dazu, dass die Risiken, die das Verhalten von Aktieninvestoren bestimmen, ähnliche Effekte auch auf Bitcoin ausüben.
Laut Kendrick würden immer mehr institutionelle Investoren Kapital in die amerikanischen Bitcoin-ETFs stecken. Darüber hinaus gebe es mit börsennotierten Firmen wie Strategy, ehemals MicroStrategy, auch genügend Vehikel, um über einen Umweg in Bitcoin zu investieren.