Klingbeil nach Treffen mit Bessent: Ukraine wird geholfen - Handelsstreit lösbar

Banff (Reuters) - Bundesfinanzminister Lars Klingbeil sieht nach einem ersten Treffen mit seinem US-Amtskollegen Scott Bessent positive Anknüpfungspunkte.
Der US-Finanzminister sei konstruktiv und lösungsorientiert gewesen. "Ich habe die positiven Signale wahrgenommen und glaube, daran können wir ansetzen", sagte SPD-Chef Klingbeil am Mittwochabend (Ortszeit) am Rande des Treffens der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) im kanadischen Ferienort Banff zu Journalisten.
US-Präsident Donald Trump hat fast alle Handelspartner mit hohen Sonderzöllen überzogen. Bessent ist damit beauftragt, mit ihnen Verhandlungen zu führen, um die Warenströme auf ein neues Fundament zu stellen. Klingbeil sagte, es sei deutlich geworden, dass es jetzt darum gehe, Lösungen zu finden. "Daran werden wir anknüpfen." Die neuen US-Zölle sind noch bis Anfang Juli ausgesetzt, um Zeit für Verhandlungen zu haben. Klingbeil sprach von einem guten Auftakt mit Bessent, weitere Termine seien schon vereinbart worden.
Die G7-Finanzminister ringen in den kanadischen Rocky Mountains noch um ein sonst übliches Abschlussdokument mit gemeinsamen Zielen. Ob dies zustande kommt, wird Experten zufolge zeigen, wie stark die Risse innerhalb der G7-Gruppe sind. Klingbeil sagte, er sei vorsichtig optimistisch, dass es am Ende ein gemeinsames Kommunique gebe. In den Beratungen sei deutlich geworden, dass die von Russland angegriffene Ukraine unverändert Unterstützung der G7 erhalten werde. "Das ist auch ein wichtiges Zeichen." Trump hatte damit gedroht, die US-Hilfen für die Ukraine einzustellen. Er pocht auf einen schnellen Frieden zwischen beiden Kriegsparteien.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)