Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen gefordert

Thyssenkrupp-Umbau: Beschäftigte wollen Zukunftsperspektive

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
ThyssenKrupp Headquarter Essen
ThyssenKrupp Headquarter Essen · Quelle: Oliver Hoffmann/Shutterstock.com

ESSEN (dpa-AFX) - Beim geplanten Umbau des Industriekonzerns Thyssenkrupp haben Arbeitnehmervertreter und die IG Metall einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen gefordert. "Wir erwarten, dass es beim Konzernumbau anständig und fair zugeht. Der Konzern trägt soziale Verantwortung und diese fordern wir ein", erklärte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats Tekin Nasikkol laut einer Mitteilung der Gewerkschaft. Anlass war eine Konferenz in Essen, bei der die Betriebsräte der 130 deutschen Thyssenkrupp-Standorte zusammenkamen.

Thyssenkrupp hatte Ende Mai bekanntgegeben, dass der Konzern in eine Holding mit fünf eigenständigen Unternehmen umgebaut werden soll. Nach der Stahl- und der Marinesparte sollen in den kommenden Jahren auch die anderen drei Geschäftsfelder Autoteile, Werkstoffhandel und grüne Technologien kapitalmarktfähig und eigenständig aufgestellt werden. Abgesehen von der Stahlsparte, wo ein 50:50-Gemeinschaftsunternehmen geplant ist, will das Management an allen Sparten die Mehrheit behalten.

IG Metall: Beschäftigte brauchen Zukunftsperspektive

"Die Beschäftigten wissen, dass sich vieles ändern muss, wenn es wieder gut werden soll. Sie sind bereit, sich auf den Weg der Veränderung einzulassen. Aber sie brauchen Sicherheit im Wandel und eine klare Perspektive für ihre Zukunft", erklärte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Kerner. Er ist auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens.

Die Beschäftigten erwarteten mehr Respekt vom Management, betonte er. "Vor ihrer Leistung, vor ihren gewählten Vertretern und vor der besonderen Kultur des Unternehmens. An diesem Respekt hat es in den letzten Monaten und Jahren zu oft gefehlt."

Grundlagenvereinbarung läuft bald aus

Die Gewerkschaft wies darauf hin, dass Ende September eine Grundlagenvereinbarung ausläuft, die unter anderem den weitgehenden Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die rund 52.000 Beschäftigten in Deutschland enthalte. Sie regele außerdem den Umgang mit Veräußerungen und den Mitbestimmungsgremien im Konzern. "Die Betriebsräte fordern die Fortführung dieser bewährten Praxis auch für die angekündigte Umstrukturierung", hieß es weiter./tob/DP/mis

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