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APA ots news: Digitaler Euro - Europas strategische Priorität in herausfordernden Zeiten

Nationalbank diskutiert mit Marktteilnehmer:innen im  
diesjährigen Open Forum 

Wien (APA-ots) - Bei der jährlichen Fachveranstaltung Open Forum  
"Digitaler Euro und 
Zahlungsverkehr" diskutieren hochrangige Expert:innen am 10. Juli 
2025 in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bereits zum dritten 
Mal über aktuelle Themen des elektronischen Zahlungsverkehrs und 
Fortschritte beim Eurosystem-Projekt zur Entwicklung eines digitalen 
Euro. Dieser "digitale Zwilling" des Euro-Bargelds soll dazu 
beitragen, Europas Zahlungsverkehr in Zeiten geopolitischer Umbrüche, 
zunehmender Digitalisierung und eines sich verändernden 
Zahlungsverhaltens zukunftsfit, wettbewerbsfähig und unabhängig zu 
machen. Gleichzeitig sollen alle Bürger:innen damit zusätzlich zum 
Euro-Bargeld ein sicheres, einfaches und kostenfreies gesetzliches 
digitales Zahlungsmittel für den gesamten Euroraum erhalten. Und 
schließlich soll der digitale Euro dazu beitragen, in der 
grenzüberschreitenden Wirtschaft das volle Potenzial des (digitalen) 
Binnenmarktes auszuschöpfen. 

Der Zahlungsverkehr als kritische Infrastruktur hat in den 
letzten Jahren vor allem angesichts der rasanten technologischen 
Entwicklung und der jüngsten geopolitischen Umbrüche massiv an 
Bedeutung für Europa gewonnen. "In der aktuellen geopolitischen Lage 
benötigen wir den digitalen Euro mehr denn je - denn er stärkt die 
Souveränität und Resilienz im Euroraum und somit auch Europas 
Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität", betont OeNB-Gouverneur 
Robert Holzmann in seinen Eröffnungsworten. Das Eurosystem arbeitet 
derzeit an den technischen Vorbereitungen zur Einführung eines 
digitalen gesetzlichen Zahlungsmittels für den Euroraum. Die 
grundsätzliche Entscheidung zur Einführung eines digitalen Euro muss 
jedoch auf politischer Ebene gefällt werden. Daher sind nun die 
politischen Entscheidungsträger:innen gefordert, hier zügig eine 
Einigung für Europas Zukunft zu treffen. 

Open Forum: wertvoller Austausch mit Marktteilnehmer:innen zu 
vier Kernthemen 

Die Ausgangsbasis für den diesjährigen Austausch bereitet Carola 
Westermeier, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, die in 
ihrem Impulsvortrag über die größeren geo- und sicherheitspolitischen 
Perspektiven im Zusammenhang mit dem digitalem Zentralbankgeld 
referiert. Nach einem kurzen Überblick über den aktuellen Stand des 
Projekts digitaler Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB) 
folgen vier aktuelle fachbezogene Diskussionsblöcke. 

Vormittags stehen die Konsument:innen als Endnutzer:innen im 
Mittelpunkt. Schließlich soll der digitale Euro - ebenso wie sein 
analoger Zwilling das Bargeld - für alle Menschen ein einfaches, 
sicheres und kostenfreies Zahlungsmittel sein und die Bedürfnisse 
aller Menschen berücksichtigen. (Finanzielle) Inklusion ist kein 
Nischenthema, sondern für mehr als ein Drittel der Bevölkerung eine 
Notwendigkeit. Studien und Analysen zu Nutzungspräferenzen sowie zu 
Aspekten der finanziellen Inklusion bilden die Basis für die daran 
anschließenden Diskussionen mit relevanten Stakeholdern und 
Interessenvertreter:innen. 

Nachmittags werden mit den Marktteilnehmer:innen technisch- 
regulatorische Aspekte diskutiert. Im Fokus stehen dabei das 
Innovationspotenzial des digitalen Euro, die Ausgestaltung des Public 
-Private-Partnership, die Frage wie der digitale Euro 
privatwirtschaftliche Initiativen ergänzen kann und praktisch in die 
bestehende Zahlungsverkehrslandschaft eingebettet werden kann und wie 
die dafür notwendigen Investitionen aufgebracht werden können. 

Digitaler Euro als Sicherheitsnetz und Innovationsmotor 

Petia Niederländer, Direktorin der OeNB-Hauptabteilung 
Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung, unterstreicht 
die Bedeutung der Interoperabilität zwischen öffentlichen und 
privaten Lösungen und des digitalen Euro als unabdingbarem 
öffentlichen Sicherheitsnetz: "Der digitale Euro wird auch dort 
verwendet werden können, wo bestehende Zahlungslösungen derzeit noch 
nicht hinreichen oder Kooperationspartner finden. Dank seiner 
universellen Akzeptanz und eigebetteten Schnittstellen, wird er 
Interoperabilität ermöglichen und somit Brücken schlagen können 
zwischen verschiedenen Regionen, Zahlungslösungen und 
Anwendungsfällen." Ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Aspekt 
ist die Verankerung des digitalen Euro in europäische Standards wie 
dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) und den 
Echtzeitüberweisungen, auf deren Basis der Markt für weitere 
Innovationen und neue Anwendungsfälle sorgen kann. 

Für Europa ist der digitale Euro eine strategische Priorität. 
Dies unterstrich kürzlich nicht nur EZB-Präsidentin Christine Lagarde 
bei ihrer Aussprache im Europäischen Parlament. Auch die EU- 
Mitgliedstaaten betonten beim Euro-Gipfel, wie wichtig rasche 
Fortschritte beim Projekt digitalen Euro seien, um langfristig die 
Wettbewerbs- und Widerstandsfähigkeit von Europas Zahlungsverkehr zu 
stärken. 

Hinweis: Seit dem Start des Eurosystem-Projekts steht die OeNB im 
aktiven Austausch mit österreichischen Stakeholder:innen. Zudem gibt 
es für interessierte Marktteilnehmer:innen und 
Innovationspartner:innen mit dem OeNB-Informationsportal eine 
zentrale und gesicherte Plattform zur Vorbereitung auf den digitalen 
Euro. Für diesbezügliche Informationen wenden Sie sich bitte an 
digitalereuro@oenb.at. 

Weiterführender Link: Digitaler Euro - Oesterreichische 
Nationalbank (OeNB) 

Rückfragehinweis: 
   Oesterreichische Nationalbank 
   Mag.a Marlies Schroeder, MiM 
   Telefon: (+43-1) 404 20-6900 
   E-Mail: marlies.schroeder@oenb.at 
   Website: https://www.oenb.at 

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OTS0026    2025-07-10/09:13

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