ROUNDUP/Macron: Glaube nicht, dass Putin Frieden will

dpa-AFX · Uhr

BORMES-LES-MIMOSAS (dpa-AFX) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron glaubt nicht, dass Kremlchef Wladimir Putin nach Frieden strebt. "Denke ich, dass Präsident Putin Frieden will? Die Antwort ist Nein", sagte Macron in seiner Sommerresidenz in Bormes-les-Mimosas nach einer Videoschalte der Europäer. "Ich glaube, dass er die Kapitulation der Ukraine will." Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump zeigte sich Macron hingegen überzeugt, dass dieser Frieden wolle.

Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa bezeichnete Macrons Worte als "niederträchtige Lüge". Ihre Ausführungen machen deutlich, wie weit das Verständnis des Konflikts zwischen dem Westen und Russland auseinandergeht: Russland habe sieben Jahre lang im Rahmen der Minsker Vereinbarung zur Befriedung der von russischen Separatisten kontrollierten Regionen von Donezk und Luhansk eine friedliche Lösung der "innerukrainischen Krise" vorgeschlagen, schrieb sie auf Telegram. Frankreichs Staatsmänner und Politiker seien später dazu übergegangen, Sicherheit und Frieden zu untergraben.

Macron will am Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und anderen europäischen Vertretern nach Washington reisen, um dort mit Trump über eine Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu sprechen.

Drei Ziele und Warnung vor schwachem Kurs gegenüber Russland

Macron formulierte drei Forderungen an das Treffen: Man müsse daran erinnern, dass Europäer, Ukrainer und die USA eine, dass sie einen robusten Frieden wollten. Auch, dass es keine Gespräche über ukrainische Gebiete ohne gewählte ukrainische Vertreter geben dürfe, solle in Erinnerung gerufen werden. Nicht zuletzt müsse über Sicherheitsgarantien gesprochen werden - allen voran das Format der ukrainischen Armee. "Es darf in dieser Frage keine Spaltung zwischen den Ukrainern, den Europäern und den Amerikanern geben."

Macron betonte, man reise nicht nur nach Washington, um Selenskyj zu begleiten, sondern um europäische Interessen zu verteidigen. In Gesprächen müsse es auch um die Frage gehen, in welchem Umfang man eine Verkleinerung für die russische Armee fordern wolle. Diese sei Quelle von Unruhe in der Welt. "Wenn wir heute schwach mit Russland sind, bereiten wir die Konflikte von morgen vor."/rbo/DP/he

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