J&J investiert zwei Milliarden Dollar in US-Produktion

Frankfurt (Reuters) - Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson investiert angesichts drohender Einfuhrzölle zwei Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Produktion in den USA.
Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, wurde eine zehnjährige Vereinbarung mit dem japanischen Auftragsentwickler Fujifilm Diosynth über eine Produktionsanlage in Holly Springs im Bundesstaat North Carolina getroffen. Dort sollen rund 120 neue Arbeitsplätze entstehen.
Fujifilm hatte für den Standort erst im April einen Vertrag mit dem US-Unternehmen Regeneron über mehr als drei Milliarden Dollar geschlossen. Dieser sieht die Herstellung und Lieferung von Arzneimitteln über einen Zeitraum von zehn Jahren vor. J&J kündigte zudem an, in den kommenden Monaten Pläne für weitere Produktionsstätten in den USA sowie die Erweiterung bestehender Standorte bekanntzugeben.
Hintergrund sind Pläne von US-Präsident Trump, schrittweise Zölle für die Pharmabranche einzuführen. Anfang des Monats hatte er erklärt, diese könnten zunächst niedrig ansetzen und schließlich auf bis zu 250 Prozent steigen. Als Reaktion auf Trumps Politik und die Androhung von Zöllen haben auch andere große Pharmaunternehmen wie Eli Lilly und AstraZeneca bereits milliardenschwere Investitionen in den USA zugesagt. J&J hatte bereits im März angekündigt, seine US-Investitionen in den kommenden vier Jahren um ein Viertel auf mehr als 55 Milliarden Dollar zu erhöhen. Dies schließt ein separates Werk in Wilson ein, das ebenfalls in North Carolina liegt.
(Bericht von Mariam Sunny in Bangalore, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)