Aktien Asien: Vor Rede von US-Notenbankchef Powell fehlt gemeinsame Richtung
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Asiens wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag erneut keine gemeinsame Richtung gefunden. Vor einer mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell tun sich die Anleger weiter mit einer klaren Positionierung schwer.
Die Märkte preisen bereits mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für Mitte September die erste US-Leitzinssenkung 2025 sowie vor dem Jahresende eine weitere Senkung ein. Jüngste Aussagen von US-Währungshütern mahnen indes etwas zur Vorsicht. So sagte Beth Hammack, Chefin der lokalen Notenbank von Cleveland, dass sie nicht für eine geldpolitische Lockerung stimmen würde, wenn die Sitzung schon unmittelbar anstünde. Weitere Notenbanker hatten sich am zuletzt ähnlich zurückhaltend geäußert.
Die Märkte erschienen vor der Powell-Rede zu optimistisch, was die US-Geldpolitik angehe, warnte Rajeev De Mello, verantwortlich für die Anlageentscheidungen bei der Investmentgesellschaft Gama Asset Management. Er gehe davon aus, dass die Notenbank eine vorsichtige, datengestützte Haltung beibehalten werde.
In China ging es nach dem durchwachsenen Vortag bergauf. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen legte um weitere 2,1 Prozent auf 4.377 Punkte zu. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong gewann 0,5 Prozent auf 25.231 Punkte.
Der am Vortag schwächelnde japanische Leitindex Nikkei 225 stieg letztlich um 0,05 Prozent auf 42.633 Punkte. Die Verbraucherpreise für den Juli belegten zwar eine Verlangsamung der Inflationsdynamik gegenüber dem Vormonat. Sie zogen aber etwas stärker als erwartet an.
Die Teuerung liegt weiterhin klar über dem von der japanischen Notenbank angestrebten Ziel von zwei Prozent, was dieser eine Zinssenkung erschweren dürfte. Niedrigere Zinsen begünstigen tendenziell risikobehaftete Anlage wie Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen.
In Sydney verabschiedete sich der S&P/ASX 200 0,6 Prozent tiefer mit 8.967 Punkten aus dem Handel. Er war am Vortag von starken Einkaufsmanagerindizes angetrieben worden./gl/jha/