Bitcoin: Herbe Korrektur nach dem extremen Kursanstieg über den Jahreswechsel – kein Grund zur Panik

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach einem extrem starken Anstieg über den Jahreswechsel legt der Bitcoin im ersten Börsenhandelstag des neuen Jahres eine herbe Korrektur hin und muss im Tief knapp 15 Prozent an Wert einbüßen.

Vor weniger als einem Monat notierte die Kryptowährung noch unter der Marke von 20.000 Dollar. Im Verlauf des Dezember konnte der Kurs um fast 50 Prozent zulegen und hat am gestrigen Sonntag bei 34.800 Dollar vorerst seinen höchsten Stand überhaupt erreicht. Auf Krypto-Börsen kann auch am Wochenende gehandelt werden. Auch aus Sicht von einer Handelswoche steht die Kryptowährung beim derzeitigen Stand von 29.000 Dollar noch mit etwa 7 Prozent im Plus. Der Anstieg der letzten Wochen hat die Marktkapitalisierung des Bitcoin auf über 500 Milliarden Dollar angehoben. Der Bereich um die Marke von 29.000 Dollar scheint als erste Unterstützungszone zu halten, danach wird der Bereich um die Marke von 26.000 sowie die von 23.000 Dollar relevant.

Das in den letzten Monaten entfachte Interesse aus institutionellen Kreisen und die Einstiege von Microstrategy, Square, sowie einigen weiteren großen Fonds gilt als Haupttreiber für die derzeitige Kursrallye.

Angesichts des Anstiegs allein in der letzten Woche um mehr als 8.000 Dollar kommt die heutige Korrektur jedoch nicht überraschend. Auch wenn viele Experten den nächsten bullischen Zyklus für die Kryptowährung mittlerweile als bestätigt sehen, ist auch oder gerade in dieser Phase extreme Volatilität eher die Norm als etwas Ungewöhnliches. Parallelen zu den letzten beiden parabolischen Phasen aus dem Jahr 2013 und 2017 sind dabei naheliegend. Im letzten bullischen Zyklus im Jahr 2017 legte der Bitcoin mehrere deftige Kurseinbrüche mit Verlusten von bis zu 35 Prozent hin.

Der jetzige Peak und die Korrektur mögen Erinnerungen an die finale Phase in 2017 wachrufen, doch die fundamentalen Umstände unterscheiden sich diesmal erheblich. Zum einen ist die Kryptowährung aufgrund stark gestiegener Adaption „erwachsener“ geworden und hat sich als ernstzunehmendes Investmentvehikel auf dem Finanzmarkt durchgesetzt. Zum anderen nutzen nun auch institutionelle Investoren die Eigenschaften von Bitcoin als unabhängiger, deflationärer Wertspeicher als Schutzmaßnahme gegen die derzeit herrschenden Risiken durch die Corona-Pandemie und durch die Finanzkrise vor einigen Jahren ohnehin geschwächten Währungssysteme der Regierungen.

Daher kann man diese Korrektur als zu erwartenden Zwischenstopp innerhalb des erst angefangenen neuen Aufwärtstrends für die Krytowährung bewerten, der durch die fundamentale weltweite Lage gestützt wird. Der überwiegende Teil aller Bitcoin-Anleger ist stark im Plus, daher sind solche Gewinnmitnahmen unausweichlich und gesund für die langfristige Preisentwicklung, da dadurch auch charttechnische Landmarken in einem bisher unerschlossenem Preisterritorium ausgebildet werden.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: Andrey Suslov / Shutterstock.com

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