Bitcoin: Morgan-Creek-Capital-Gründer sieht 250.000 Dollar Preisziel in 5 Jahren – Leute „unterschätzen“ den Anwendungsfall

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Während Ethereum derzeit der Shootingstar an den Kryptomärkten ist und mit einem neuen Rekordhoch bei über 4000 Dollar in bisher nicht gesehene Gefilde vorstößt, tut Bitcoin sich seit Wochen schwer das starke Momentum aus der ersten Jahreshälfte wiederzuerlangen. Zwar hat es im April für ein neues Rekordhoch bei 65.000 Dollar gereicht, jedoch geht der Aufwärtstrend seitdem wesentlich langsamer voran und lässt dem restlichen Markt den Spielraum nachzuziehen. Das sieht man auch an der Bitcoin-Marktdominanz, die mit noch gut 42 Prozent so niedrig ist, wie seit 2018 nicht mehr, während der letzten wirklich großen „Altcoin“-Rally, in der die restlichen Krypto-Werte exzessiv gestiegen sind.

Die älteste Kryptowährung scheitert seit mehreren Tagen daran, die Marke von 60.000 Dollar wieder nachhaltig zurückzuerobern, hält sich jedoch in einem engen Korridor unter dieser Marke. Seit Monatsbeginn ist die Volatilität in Bitcoin deutlich zurückgegangen, während sich die Kurskapriolen eher bei den nächst kleineren Werten abspielt. Vor allem die Satire-Kryptowährung Dogecoin hatte in den letzten Tagen Aufmerksamkeit erregt.

Ein altbekanntes Muster

Dieses Muster ist jedoch bereits aus vergangenen Marktphasen im Krypto-Sektor bekannt. In den bullischen Marktphasen war es stets Bitcoin, der zuerst den Ton angegeben hat und mit massiven Aufwärtsbewegungen eine langfristige positive Marktphase eingeläutet hat. Danach fließt Kapital in die Midcaps des Sektors, während dieser Saison war und ist das vor allem bei Ethereum und dessen Konkurrenten Polkadot, Cardano und größeren Plattform-Projekten wie Binance-Coin, Chainlink oder auch Uniswap zu beobachten. In der dritten Bewegung sind es die Smallcaps, die parabolische Kursbewegungen verzeichnen, da Anleger in den euphorischsten Phasen nach bisher unter dem Radar gebliebenen Chancen suchen. Dabei reicht oft die theoretische Idee eines Projektes, die vielversprechend erscheint, jedoch oft noch kein wirkliches Produkt vorliegen hat.

Das Ende vom Lied hat man 2018 innerhalb des Gesamtmarktcrashs und der mehr als einjährigen Korrektur gesehen, bei der viele Projekte komplett verschwunden sind, die meisten jedoch  mindestens 80 Prozent und mehr verloren haben. Jedoch haben einige Projekte das in der ICO-Phase eingesammelte Kapital genutzt, um ihre Ideen zu verwirklichen. Einige haben den Bärenmarkt überlebt und konnten bereits seit Sommer 2020 von dem wiedererwachten Interesse am Kryptomarkt profitieren.

Dieses Muster kann, so wie in der Phase 2017/18 und auch 2013, mehrmals in Wellenbewegungen auftreten. In den mehrwöchigen Phasen, in denen Bitcoin konsolidiert aber nicht zu sehr einbricht, fließt oft eine Menge Kapital in den restlichen Kryptomarkt.

Bitcoin in 5 Jahren bei 250.000 Dollar

Das bei Bitcoin noch lange nicht das volle Potenzial erreicht ist bleibt jedoch die Meinung der meisten Marktbeobachter. So hat zuletzt Mark Yusko, der Gründer und Chief Investment Officer der Investment-Firma Morgan Creek Capital Management, prognostiziert, dass Bitcoin innerhalb von fünf Jahren 250.000 US-Dollar erreichen könnte. Aus seiner Sicht ist die Kryptowährung viel mehr als nur ein Wertspeicher und die meisten Investoren würden dies übersehen oder unterschätzen.

„Es geht nur um Netzwerkakzeptanz und verstärkte Nutzung“, sagte Yusko am Freitag gegenüber CNBCs „Trading Nation“. „Dies ist ein Netzwerk, und Netzwerke wachsen exponentiell. Dies ist das schnellste Netzwerk in der Geschichte mit einem Wert von Billionen Dollar, direkt nach den FAANGS, die, wie Sie wissen, 15 bis 20 Jahre gebraucht haben, um dort zu sein, wo sie heute sind. […] Was die Leute nicht beachten, ist eine Evolution der Rechenleistung, die nicht verschwinden wird. Es ist ein leistungsstarkes Computernetzwerk, das zum Basisprotokoll für das Internet of Value werden wird.“

Yusko sieht Bitcoin als Basisschichtprotokoll wie es TCP/IP für das Internet ist, während Ethereum und andere Plattformen die Äquivalente zu „www.“ Sind, also den Werkzeugen zum Aufbau von Internetdiensten, die auf dieser Grundlage aufbauen.

Auch Yusko begründet sein Ziel von 250.000 Dollar wie viele andere Marktbeobachter mit dem Vergleich zu Gold und nimmt den Geldwert des liquiden Goldbestandes von etwa 4 Billionen Dollar als Maßstab, was den Wert eines Bitcoin bei gleicher Marktkapitalisierung auf den genannten Betrag heben würde.

Zu Dogecoin hat der Manager sich ebenfalls geäußert, hält jedoch keine langfristig rosige Zukunft für wahrscheinlich. Während aus seiner Sicht ein paar Protokolle wie Ethereum und Co. die Chance haben, parallel zu existieren, gäbe es tausende Projekte, die keine Überlebenschance haben. Dogecoin gehöre zu dieser Kategorie von Projekten, die nutzlos sind. „Sie sind nur Gebrauchsmuster, die keinen zugrunde liegenden Wert oder Anwendungsfall haben, und sie werden irgendwann verschwinden.“

Von Alexander Mayer

Titelfoto: Visual Generation / Shutterstock.com

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