BMW: Rekordabsatz sorgt für kräftige Gewinne ++ Traton: Optimistischerer Ausblick hebt die Stimmung ++ K+S: Verkauf des US-Salzgeschäfts kurz vor Abschluss

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach der Achterbahnfahrt am deutschen Aktienmarkt mit zwischenzeitlich neuen Höchstständen dürften die Anleger am Dienstag zur Eröffnung erst einmal durchatmen. Am Vortag war der Dax im frühen Handel erstmals über die Marke von 15.500 Punkten gestiegen, am Ende des Tages hatte er aber etwas tiefer geschlossen.

In den USA verbuchten die großen Indizes am Vorabend Verluste, insbesondere im Technologiesektor. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK sagte am Morgen, es wäre nicht überraschend, wenn Anleger nach den Kursaufschlägen in der Vorwoche sowie vor weiteren Unternehmenszahlen und der Sitzung der Europäischen Zentralbank in dieser Woche nun zunächst einige Gewinne einstrichen.

Machtkampf in der Union entschieden

Nach dem CDU-Vorstandsvotum für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten will sich CSU-Chef Markus Söder am Mittag in München dazu äußern. Um 13.00 Uhr will er nach CSU-Angaben ein Statement am Rande einer Fraktionssitzung im Landtag abgeben.

In einer digitalen Sondersitzung des CDU-Vorstands hatten in der Nacht zum Dienstag 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl für den eigenen Parteivorsitzenden Laschet als Kanzlerkandidaten plädiert. 9 stimmten für Söder, 6 enthielten sich.

Damit ist der nervenaufreibende Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union für die Bundestagswahl voraussichtlich entschieden, weil die CSU diese Frage zuvor in die Hand der CDU gelegt hatte. Dies entscheide die CDU jetzt „souverän“, hatte Söder am Montag in München erklärt. „Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung.“ Offen war aber auch noch, ob und wie die CDU-Basis reagieren würde.

BMW mit Rekordabsatz

Unter den Einzelwerten dürften unter anderem die Aktien von BMW im Anlegerfokus stehen. Ein Rekordabsatz im ersten Quartal hat dem Autobauer einen überraschend hohen Gewinn beschert. Nach vorläufigen Zahlen stand vor Steuern ein Betrag von 3,76 Milliarden Euro und damit fast fünfmal so viel wie zum Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr. Detaillierte Zahlen will das Unternehmen am 7. Mai vorlegen. Die Kennziffern der Münchener seien – wie jene des Konkurrenten Daimler – unerwartet stark ausgefallen, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion. Fraglich sei aber, ob dies für einen nachhaltig höheren Aktienkurs ausreiche. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate stiegen die BMW-Papiere um 1,6 Prozent zum Xetra-Schlusskurs.

Traton blickt optimistischer ins Jahr

Die Volkswagen-Lkw-HoldingTraton blickt nach einem überraschend guten Jahresstart etwas optimistischer auf 2021 und erhöhte die Zielspanne für die operative Umsatzrendite. Im neuen Ausblick seien aber keine Aufwendungen und Ausgaben für die Umstrukturierung von MAN Truck & Bus sowie für die geplante Übernahme von Navistar enthalten, hieß es weiter. Die Anhebung sei nicht wirklich überraschend gekommen, kommentierte ein Börsianer am Morgen. Dennoch seien die Markterwartungen für Traton nach dem wirklich schwachen Quartalsbericht des Konkurrenten Volvo nicht gerade hoch gewesen. Auf Tradegate schnellten die Anteilsscheine um 3,7 Prozent empor.

Deutz mit erfolgreichem Jahresstart

Der Motorenhersteller Deutz blickt nach einem erfolgreichen Jahresstart optimistischer nach vorne. Aufgrund einer besser als erwarteten Nachfrage in allen wesentlichen Anwendungsbereichen erhöhten die Kölner ihre Umsatz- und Ergebnisziele für 2021. Die Eckdaten zum ersten Quartal, der sehr ermutigende Auftragseingang sowie der verbesserte Ausblick auf 2021 sollten die Deutz-Aktien beflügeln, sagte ein Händler. Auf Tradegate kletterten die Anteilsscheine um 2,6 Prozent nach oben.

Grünes Licht für Spartenverkauf gibt K+S kräftig Aufwind

Ein wichtiger Schritt beim schon länger geplanten Verkauf einer Sparte treibt die Aktien von K+S am Dienstag an. Auf Tradegate rückten sie im vorbörslichen Handel um 3,8 Prozent zum Xetra-Schluss vor auf 8,72 Euro. Die Titel waren in den vergangenen Wochen kaum voran gekommen, bei etwa acht Euro aber gut unterstützt.

Der Düngerkonzern steht unmittelbar vor dem Abschluss des Verkaufs seines amerikanischen Salzgeschäfts. Die US-Justizbehörde habe die Fortsetzung des Verkaufsprozesses genehmigt, hieß es von K+S.

Das grüne Licht für den Verkauf durch die US-Justizbehörde sei eindeutig positiv zu werten, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in einer ersten Reaktion. Er habe das Gefühl gehabt, dass der Markt dem vom Unternehmen angestrebten Abschluss bis zum Sommer misstraut habe.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Serjio74 / Shutterstock.com

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