Chip-Branche: Weitere Fusionspläne und gute Geschäftszahlen lassen den ganzen Sektor steigen – AMD und NXP Semiconductor sorgen für frischen Wind
Die Chip-Branche wird weiterhin durch Fusionsfantasien und auch gute Geschäfte aufgewirbelt. Für Spannungen haben jetzt neue Berichte gesorgt, nach denen AMD einen Zukauf in Milliardenhöhe plant. Desweiteren haben starke Quartalszahlen von NXP Semiconductor vom Vorabend der ganzen Branche heute unter die Arme gegriffen.
In diesem Marktumfeld verteuerten sich Infineon um 1,8 Prozent auf 27,30 Euro, das war der höchste Stand seit Anfang 2002. STMicroelectronics rückten um 1,3 Prozent vor auf ein Hoch seit knapp acht Monaten. Dialog Semiconductor gewannen 0,8 Prozent.
NXP überzeugt
Der Ausblick von NXP Semiconductor habe sich deutlich verbessert, schrieb Analystin Olivia Honychurch vom Handelshaus Liberum. Über alle Endmärkte hinweg habe die Nachfrage angezogen, vor allem im Automobilbau und im Mobilfunk. Ähnlich positive Nachrichten habe es jüngst bereits von Samsung und Dialog Semiconductor gegeben. Sie wertete die Zahlen und den Ausblick von NXP sowohl für Infineon als auch für STMicro als günstig.
AMD plant offenbar Milliarden-Übernahme
Vor allem in den USA dreht sich derweil das Übernahmekarussell: Der Chipkonzern AMD will laut Insidern mit einem Kauf von Xilinx den großen Rivalen Intel attackieren. Ein Deal, der Xilinx mit rund 30 Milliarden US-Dollar (25,5 Mrd Euro) bewerten würde, könnte bereits in der kommenden Woche angekündigt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Auch der Grafikchiphersteller Nvidia hatte zuletzt für Aufmerksamkeit gesorgt, da er eine Übernahme des britischen Chipzulieferers ARM in Angriff nimmt und insgesamt 40 Milliarden Dollar für den Konzern auf den Tisch legen will. Es wäre der größte Übernahme-Deal in der Geschichte der Branche. Kritik gibt es deswegen, weil viele Unternehmen fürchten, ARM könnte durch die Einverleibung seine Neutralität als wichtiger Chipbauteilhersteller verlieren, dessen Technologie einzigartig ist.
onvista/dpa-AFX
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