Dax: Annäherung im Handelsstreit hält Index im Plus – Bayer Spitze, FMC Schlusslicht

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ist die Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China in greifbarer Nähe? Eine neue Runde US-Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar sei wohl abgewendet worden sein, teilte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters mit. Der deutsche Leitindex kann sich am Mittag trotzdem nicht richtig für eine Richtung entscheiden, derzeit liegt er 0,201 Prozent bei 11.627,28 Zählern höher. Seinen Erfolg aus der letzten Woche – den erreichten Jahresrekord von 11.676 Punkten – kann der Dax somit nicht halten.

Auch das „Wall Street Journal“ hatte berichtet, dass US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping auf Basis der Fortschritte bei den Verhandlungen ein Abkommen bei einem Gipfel Ende März schließen könnten.

Erholungsrally jetzt beendet?

Einige Börsianer sehen die Rally am deutschen Aktienmarkt inzwischen allerdings in einer „richtungsweisenden Phase angekommen. So gehen Charttechniker davon aus, dass es nach dem Plus seit Jahresbeginn auch erst einmal wieder abwärts gehen könnte. Die Experten der UBS sehen nach der jüngsten Erholungsrally eine Hürde in greifbarer Nähe, an der eine starke Korrektur starten könnte. Wichtige Ereignisse in dieser Woche wie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag und am Freitag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht könnten hier von Bedeutung sein.

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Bayer weiterhin gefragt

Ganz oben auf der Einkaufsliste der Anleger standen am Montag die Aktie von Bayer mit einem Aufschlag von 1,44 Prozent. Die US-Medikamentenaufsicht FDA hatte dem Konzern den „Orphan Drug“-Status für das Mittel Sorafenib als Medikamentenkandidat gegen Desmoid-Tumore und aggressive Fibromatose – eine Bindegewebswucherung – gewährt. Der Status wird Mittel gegen seltene Leiden vergeben.

Mit den Käufen im Rohstoffsektor ging es auch für die Papiere von Thyssenkrupp um gut 1 Prozent nach oben.

Potenzielle Konkurrenz drückt FMC in Dax-Keller 

Am Ende des Leitindex landeten die Papiere von Fresenius Medical Care (FMC ) mit einem Kursverlust von mehr als 2,4 Prozent. Ein Händler verwies auf einen Medienbericht, demzufolge die Trump-Administration an einem neuen Vergütungsansatz für Dialysepatienten arbeite, mit der eine kostengünstigere Behandlung zu Hause und Transplantationen bevorzugt würden. Dies wäre vor allem für die Fresenius-Tochter und deren Konkurrent DaVita ein Risiko, so der Börsianer. Die in diesem Sog zunächst schwächer gestarteten Fresenius-Aktien standen zuletzt moderat im Plus.

Schlecht lief es am Montag auch für Linde. Das Papier schloss mit einem Minus von gut 1,26 Prozent an ihre Verluste vor dem Wochenende an. Der Konzern hatte in seiner Neuaufstellung nach der Fusion mit Praxair mit seinem Ausblick für das Jahr enttäuscht.

Wacker profitiert von Analystenkommentar

An der MDax-Spitze notierten Wacker Chemie mit mehr als 3 Prozent Kursplus so hoch wie seit Anfang November nicht mehr. Baader-Analystin Laura Lopez Pineda hatte sich vor dem Wochenende positiv geäußert. Sie rechnet zwar zur Vorlage der endgültigen 2018er-Bilanz Mitte März mit konservativen Zielen für das neue Jahr, die Geschäfte des Spezialchemiekonzerns könnten aber im zweiten Halbjahr deutlich anziehen, falls sich der Polysilizium-Markt erhole.

Borussia verliert auf dem Platz und an der Börse

Papiere von Borussia Dortmund (BVB) brachen unterdessen um fast zehn Prozent ein. Grund dafür war der Verlust des Tabellenvorsprungs vor dem FC Bayern München. Die Borussia verlor am Freitagabend in Augsburg und liegt in der Tabelle nach Punkten nun gleichauf mit dem Verfolger aus München.

OnVista/dpa-AFX

Foto: Imagentle / Shutterstock.com

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