Dax: Billionen-Infrastruktur-Paket und weitere Kaufmaßnahmen der FED treiben den Kurs erneut in die Höhe

onvista · Uhr

Am heutigen Dienstag kann der Dax wieder kräftig aufatmen und mit Schwung zurück über die Marke von 12.000 Punkte klettern, nachdem es in den letzten Tagen deutlich nach unten gegangen war. Der Rückenwind kommt dabei vor allem aus den USA:

Die US-Regierung will zur Bekämpfung der Corona-Krise Kreisen zufolge eine weitere Billion US-Dollar über Infrastruktur-Ausgaben in die heimische Wirtschaft pumpen. Zudem beginnt nun die US-Notenbank Fed mit dem Kauf einzelner Unternehmensanleihen, um die Folgen der Corona-Krise für die heimische Wirtschaft abzufedern. Mit dem frischen Geld der Fed könne das Motto nun also wieder „Back to Business“ und somit pro Aktienkäufe lauten, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Und auch die japanische Notenbank fährt die Unterstützung für Unternehmen wegen der Corona-Krise deutlich hoch.

US-Regierung will die Infrastruktur flott machen

Bei dem US-Konjunkturpaket soll einem vorläufigen Entwurf des Verkehrsministeriums zufolge das meiste Geld in klassische Infrastrukturprojekte wie Straßen oder Brücken fließen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete. Zudem sei auch noch Geld für Investitionen für Telekommunikation wie die 5G-Versorgung oder Internet auf dem Land vorgesehen.

Die US-Wirtschaft leidet stark unter den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie. Die Regierung hatte bereits im Juni ein Konjunkturpaket über etwas mehr als zwei Billionen unter anderem mit Hilfen für Familien und Unternehmen geschnürt. Gegenwärtig diskutieren alle politischen Parteien in Washington Maßnahmen, um der US-Wirtschaft neuen Schwung zu geben.

Dax nutzt die Geld-Steroide

Am Vortag hatte der Leitindex anfangs noch unter den Sorgen vor einer zweiten Corona-Infektionswelle gelitten nach einem Virusausbruch in Peking, seine Verluste bis zum Handelsschluss aber nahezu wettgemacht. Er war jedoch noch unter der runden Marke von 12.000 Punkten geblieben. Momentan notiert der Leitindex mit einem Plus von knapp 2 Prozent bei etwa 12.150 Punkten.

Politik und Notenbanken drehten die Geldhähne schneller auf als jemals zuvor, dies ermutige Investoren zu Aktienkäufen auf breiter Front, sagte Marktstratege Stephen Innes vom Broker AxiCorp. So gab es in Asien am Dienstag hohe Kursgewinne, vor allem in Japan. Auch die US-Futures zogen deutlich an.

Wie nachhaltig ist die erneute Erholung?

Die Analysten von Index-Radar sind jedoch skeptisch, ob der Dax nach seinem jüngsten Abwärtsschwung wieder länger in die Gegenrichtung laufen wird. Es sei zwar positiv, dass der Abverkauf schon an der schwachen Stabilisierungszone um 11.600 Punkte gestoppt habe, doch vorbei wäre die Mini-Korrektur erst dann, wenn auch oberhalb von 12.300/12.500 Punkten noch gekauft werde, schrieb der Charttechniker Andreas Büchler in einem Kommentar am Dienstagmorgen.

Auch wenn oder gerade weil der Dax die letzten Monate außergewöhnlich stark gewesen sei, erscheine dies doch eher unwahrscheinlich. Anders wäre es, wenn die Mehrheit der Marktteilnehmer jetzt an neue Rekordstände noch im Sommer glaubten. Büchler glaubt aber, dass es vielmehr nach einer kleinen Entspannung zu einem Test der nächsten kurzfristigen Stabilisierungszone um 11.250 Punkte kommen wird.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto:  Imagentle / Shutterstock.com

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