Dax: Erstmals über 15.500 Punkte ++ Deutsche Autobauer stecken Corona am besten weg ++ Tesla: Tödlicher Unfall während autonomer Fahrt?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Was die Aktienkurse schon seit einigen Wochen bestätigten, wird jetzt mit Zahlen unterlegt. Die großen deutschen Autohersteller haben die Corona-Krise einer Branchenstudie des Beratungsunternehmens EY zufolge vergangenes Jahr im Ländervergleich am besten weggesteckt. Daimler , Volkswagen und BMW hätten mit einem Umsatzrückgang von 10 Prozent, einem Absatzminus von 14 Prozent und einem Rückgang beim operativen Gewinn von 26 Prozent im Durchschnitt deutlich besser abgeschnitten als große Hersteller anderer Nationen, hieß es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag.

Branchenweit sei der Gesamtumsatz der 17 weltweit größten Hersteller im Vorjahr um 13 Prozent gesunken. Der Pkw-Absatz sei um 16 Prozent nach unten gegangen, der Betriebsgewinn gar um 37 Prozent. Besonders hart getroffen worden seien insbesondere die französischen Hersteller, deren Umsatz laut Studie um 20 Prozent einbrach, während der Absatz um 24 Prozent und der Betriebsgewinn um 84 Prozent sanken. Aber auch Hersteller aus den USA und Japan lagen laut der Studie in allen drei Kategorien hinter den deutschen Konzernen.

Vor allem gute Geschäfte in China retteten bei den deutschen Autobauern die Bilanzen noch halbwegs. Insgesamt sei im Vorjahr fast jeder vierte Neuwagen (39,4 Prozent) von Volkswagen, BMW und Daimler an einen chinesischen Kunden übergeben worden. Im Jahr 2019 habe der Anteil Chinas am Gesamtabsatz der deutschen Unternehmen noch bei 35,3 Prozent gelegen, in den Jahren davor noch niedriger.

Betrachtet man alle 17 weltweit größten Autokonzerne, sank der Gesamtabsatz von Pkw dieser Hersteller in China lediglich um 4 Prozent. In den USA (14 Prozent) und in Westeuropa (25 Prozent) fielen die Rückgänge dagegen wesentlich deutlicher aus.

Dax: Rekordjagd geht weiter

Dank der international weiter ungetrübten Börsenstimmung hat der Dax am Montag gleich seine nächste Bestmarke erreicht. Der deutsche Leitindex stieg im frühen Handel um 0,21 Prozent auf 15 492,50 Punkte, in den Anfangsminuten schaffte er es erstmals knapp über die Marke von 15 500 Zählern. Am Freitag hatten sich Anleger bereits ein Herz gefasst und dem Dax nach einer mehrtägigen Durststrecke zu einem neuen Rekord verholfen.

Bestmarken verbuchten auch die beiden Indizes hinter dem Dax. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten schaffte es am Montag kurz über die 33 400 Punkte, zuletzt stieg er um 0,26 Prozent auf 33 348,81 Zähler. Der Nebenwerteindex SDax festigte die 16 000er Marke mit einem halben Prozent Plus. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 startete solide und etablierte sich über 4000 Punkten.

Die Indizes folgten damit hierzulande der anhaltenden Rally an den New Yorker Börsen. Anleger konzentrieren sich derzeit weltweit weiter auf die Chancen für die Wirtschaft in einer Zeit nach der Corona-Pandemie – in Hoffnung auf erfolgreiche Impfkampagnen gepaart mit den Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken.

Tesla: Tödlicher Unfall beim Autonomen Fahren

Bei einem Unfall mit einem vermutlich fahrerlosen Wagen der Marke Tesla sind in den USA nach einem Medienbericht zwei Menschen ums Leben gekommen. Das „Wall Street Journal“ zitierte am Sonntag einen Polizeisprecher in Harris County im Bundesstaat Texas, wonach ersten Erkenntnissen zufolge einer der Männer auf dem Beifahrer- und der andere auf dem Rücksitz gesessen habe, als der Wagen in einer Kurve von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt sei. Nach vorläufigen Ermittlungen sei es zu „fast 99,9 Prozent sicher“, dass bei dem Unfall niemand am Steuer gesessen habe, sagte der Polizeisprecher. Die Zeitung berichtete, es werde noch untersucht, ob das Fahrer-Assistenzsystem des Autos eingeschaltet gewesen sei.

Tesla nennt sein Fahrer-Assistenzsystem Autopilot. Die Firma weist aber darauf hin, dass der Mensch im Fahrersitz dennoch die Hände am Lenkrad haben und jederzeit bereit sein müsse, das Steuer zu übernehmen. Zwar würden die Funktionen mit der Zeit immer leistungsfähiger, derzeit machten sie das Fahrzeug aber noch nicht autonom.

Kurz & knapp: 

Johnson & Johnson:  Nach der vorübergehenden Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson in den USA will ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC am kommenden Freitag (23. April) über das weitere Vorgehen beraten. Das teilte CDC-Direktorin Rochelle Walensky an diesem Freitag mit. Bei einem vorherigen Treffen am Mittwoch hatten die Mitglieder entschieden, vorerst keine Empfehlung zum weiteren Vorgehen abzugeben, sondern sich zu vertragen, um weitere Informationen zu sammeln. Vor einer Empfehlung des „Advisory Committee on Immunization Practices“ (ACIP) wird keine Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung, Aufhebung oder teilweise Aufhebung des Impfstopps mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson in den USA erwartet.

Takkt: Der Büromöbelhändler Takkt hat in Österreich eine Nachfolgerin für Vorstandschef Felix Zimmermann gefunden. Die Telekom-Managerin Maria Zesch werde die Führung am 1. August übernehmen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Freitagabend in Stuttgart mit. Zesch ist bisher Geschäftsführerin für den Geschäftskundenbereich und Digitalisierung bei Magenta Telekom, der österreichischen Tochter der Deutschen Telekom.

Petrobras: Trotz scharfer Kritik hat der brasilianische Präsident und Ex-Militär Jair Bolsonaro einen ehemaligen General an der Spitze des halbstaatlichen Ölkonzerns installiert. Wie erwartet wählte der Aufsichtsrat des Unternehmens den früheren Verteidigungsminister Joaquim Silva e Luna zum neuen Chef, wie der Konzern mit Sitz in Rio de Janeiro am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Silva e Luna folgt auf den marktfreundlichen Ökonomen Roberto Castello Branco, der seit Antritt der Bolsonaro-Regierung im Januar 2019 bis März 2021 Chef von Petrobras gewesen war.

Eli Lilly: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Antikörper-Medikament Bamlanivimab die Notfallzulassung für die Covid-19-Behandlung wieder entzogen. Es handele sich um einen vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly entwickelten sogenannten monoklonalen Antikörper, dessen Einsatz im November bedingt für die Behandlung von milden bis moderaten Covid-19-Erkrankungen zugelassen worden war, wie die FDA am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Nach der Auswertung weiterer Daten habe sich herausgestellt, dass Virus-Varianten gegen diesen Antikörper resistent seien und der Nutzen des alleinigen Einsatzes dieses Präparats nicht mehr größer sei als mögliche Risiken. Die Zulassungen für andere, auch kombinierte Antikörper-Präparate würden aber aufrechterhalten.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: canadianPhotographer56 / shutterstock.com

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