Deutsche Bank: Achterbahnfahrt geht weiter – Kapitalerhöhung vom Tisch? – Aktie dreht ins Plus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Heute ist es mal umgekehrt. Nach einen negativen Analystenkommentar lag die Aktie des größten deutschen Finanzinstituts zunächst im Minus. Analyst Andrew Lim von der französischen Großbank Societe Generale hatte sein Kursziel für die Deutsche Bank am Morgen auf 5,5 auf 4 Euro zusammengestrichen. Der Experte sieht steigende Risiken für die Kapitalausstattung und die Erträge von Deutschlands größtem Geldhaus. Er senkte seine Ertragsprognosen für 2019 und 2020 und liegt nach eigener Aussage mit seinen ebenfalls reduzierten Schätzungen für das Ergebnis je Aktie (EPS) nun rund 50 Prozent unter den Konsenserwartungen.

Kosten für Umbau liegen bei 5 Milliarden Euro

Gegen Mittag berichtete dann die „Financial Times“ (FT), das der erwartete Kahlschlag im Investmentbanking die Deutsche Bank drei bis fünf Milliarden Euro kosten dürfte. In der Folge werde der Dax-Konzern im Jahr 2019 wieder rote Zahlen schreiben, so die FT weiter in ihrer Online-Ausgabe. Sie berief sich dabei auf mehrere mit der Sache vertraute Personen. Eine Kapitalerhöhung sei nicht geplant, sagte einer der Insider laut „FT“. Das die Deutsche Bnak wohl keine Kapitalerhöhung plant hat die Anleger wohl zum Umdenken bewogen und die Aktie drehte ins Plus.

Deutschlands größtes Geldhaus war erst 2018 nach drei Verlustjahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Ein Sprecher wollte sich zu dem „FT“-Bericht auf Nachfrage nicht äußern.

Wie bereits von mehreren Medien berichtet, soll der Aufsichtsrat den Sanierungsplan auch der „FT“ zufolge am Sonntag beschließen. Rund 20.000 der weltweit zuletzt rund 91 500 Jobs in dem Konzern sollen dadurch wegfallen, heißt es in dem Bericht. Zudem wolle der Vorstand in diesem Zuge Vermögenswerte von mehr als 50 Milliarden Euro in eine Bad Bank ausgeliedern.

Um die Milliardenlast für die Sanierung zu schultern, muss der Vorstand der Zeitung zufolge sein bisheriges Ziel für die Bilanzstärke der Bank kappen. Die harte Kernkapitalquote solle dann nur noch mindestens 12,5 statt bisher 13 Prozent erreichen, schreibt die „FT“ unter Berufung auf eine weitere Person. Ende des ersten Quartals hatte die Quote mit 13,7 Prozent noch komfortabel darüber gelegen.

onvista/dpa-AFX

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Foto: Hadrian / Shutterstock.com

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