dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 28.05.2020 - 17.00 Uhr
ROUNDUP: US-Wirtschaft schrumpft zu Jahresbeginn stark
WASHINGTON - Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn wegen der Corona-Krise stark geschrumpft. Der Einbruch fiel sogar noch etwas stärker aus, als bisher bekannt. Wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington bekanntgab, lag die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet 5,0 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. In einer ersten Schätzung war ein Einbruch um 4,8 Prozent ermittelt worden. Analysten hatten mit einer Bestätigung des Werts gerechnet.
ROUNDUP: Kritik an EU-Krisenhilfen - Kommission rührt Werbetrommel
BRÜSSEL - Angesichts erheblicher Widerstände rührt die EU-Kommission die Werbetrommel für ihren 750-Milliarden-Euro-Plan zum Kampf gegen die Corona-Krise. Die zuständigen Kommissare betonten am Donnerstag, dass die EU-Staaten die Krisenhilfen nur gegen Reformversprechen bekommen und dass das Geld gezielt in eine umweltfreundliche und modernere Wirtschaft fließen soll. Kritik gibt es vor allem an der Finanzierung über langlaufende Schulden.
ROUNDUP/Weiterhin abnehmender Trend: RKI meldet 353 Neuinfektionen
BERLIN - Der abnehmende Trend bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hält an. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 353 neue Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 179 717 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Donnerstag meldete (Datenstand 28.05. 0 Uhr).
USA: Aufträge für langlebige Güter brechen erneut ein
WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im April erneut eingebrochen. Der gesamte Auftragseingang sackte gegenüber dem Vormonat um 17,2 Prozent ab, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Sommer 2014. Analysten hatten im Mittel einen Rückgang um 19,0 Prozent erwartet. Im März waren die Aufträge noch um revidierte 16,6 Prozent gefallen. Zunächst war ein Rückgang um 14,7 Prozent ermittelt worden.
USA: Erneut 2,1 Millionen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe
WASHINGTON - Die Zahl der Arbeitslosen in den USA steigt weiter dramatisch an. In der Woche bis zum 23. Mai haben mehr als 2,1 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt, wie die US-Regierung am Donnerstag mitteilte. Seit der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den USA im März haben nunmehr bereits fast 41 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren. Einen solchen Einbruch am Arbeitsmarkt hat es nie zuvor in der US-Geschichte gegeben.
Deutschland: Inflation geht weiter zurück
WIESBADEN - Die Inflation in Deutschland ist in der Corona-Krise weiter auf dem Rückzug. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Mai 0,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im April hatte die Inflationsrate noch 0,9 Prozent betragen. Analysten hatten den Rückgang erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Lebenshaltungskosten um 0,1 Prozent.
ROUNDUP/Nach Protesten: Chinas Volkskongress plant Eingriff in Hongkong
PEKING - Trotz massiver internationaler Kritik und Drohungen der USA mit Sanktionen hat Chinas Volkskongress die Pläne für ein neues Sicherheitsgesetz in Hongkong gebilligt. Zum Abschluss ihrer Jahrestagung beauftragten die Abgeordneten am Donnerstag den Ständigen Ausschuss des Parlaments, das sogenannte Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Chinas Sonderverwaltungsregion zu erlassen. In Hongkong gibt es seit Monaten Proteste gegen den Einfluss aus Peking.
EU-Krisenhilfen sollen an Reformzusagen geknüpft werden
BRÜSSEL - Die milliardenschweren Corona-Krisenhilfen aus Brüssel sollen an verbindliche Bedingungen geknüpft werden. Dazu zählen Reformzusagen der EU-Staaten und die Ausrichtung der Investitionen an Zielen wie Klimaschutz und Digitalisierung, wie die EU-Kommissare Valdis Dombrovskis und Paolo Gentiloni am Donnerstag klarstellten. "Es geht nicht um eine Einmischung aus Brüssel", betonte Gentiloni. Die Teilnahme an dem Programm sei freiwillig.
Eurozone: Wirtschaftsstimmung erholt sich etwas von Rekordtief
BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich in der Corona-Krise ein wenig von ihrem historischen Einbruch im Vormonat erholt. Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg im Mai um 2,6 Punkte auf 67,5 Punkte, wie die Behörde am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt eine Erholung auf 70,6 Punkte erwartet.
Italien: Unternehmen und Verbraucher sehr pessimistisch
ROM - Die Stimmung in italienischen Unternehmen und unter Verbrauchern hat sich in der Corona-Krise stark eingetrübt. Wie das Statistikamt Istat am Donnerstag in Rom mitteilte, fiel der von ihm erhobene Indikator für das verarbeitende Gewerbe im Mai von 87,2 Punkten im März auf 71,2 Zähler. Im gesamten Unternehmenssektor wurde mit 51,1 Punkten der tiefste Stand seit Erhebungsbeginn im Jahr 2005 erreicht. Im April wurden wegen der Beschränkungen durch die Corona-Krise keine Daten erhoben.
Spanien: Verbraucherpreise fallen im Mai deutlich
MADRID - Die Verbraucherpreise in Spanien sind im Mai deutlich gefallen. Wie das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid mitteilte, lag das nach europäischem Standard berechnete Preisniveau (HVPI) 0,9 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit einem solchen Rückgang gerechnet. Gegenüber dem Vormonat blieb das Preisniveau stabil.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
/jsl