EON, K+S, Nordex, Freenet und SMA Solar-Aktie bricht ein – die wichtigsten News zum Börsenstart

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax hat am Donnerstag einen Teil seiner Vortagesgewinne abgegeben und ist damit auch wieder unter die Marke 16 000 Punkten gerutscht. Kurz nach dem Handelsauftakt verlor der deutsche Leitindex 0,30 Prozent auf 15 962,37 Punkte.

Für den MDax ging es um 0,22 Prozent auf 34 808,41 Zähler abwärts, während sich der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit minus um 0,07 Prozent auf 4313,36 Punkte stabiler hielt.

„Nach unten ist der Dax zwar durch zahlreiche Kaufwillige gut unterstützt. Aber sobald wir in den Bereich der 16 000 kommen, gibt es kaum noch Käufer, die den Markt weiter nach oben treiben“, konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die Unsicherheit in puncto Inflation und Pandemie sei den meisten zu hoch, um auf diesem Niveau einzusteigen. Daher dürften die letzten Meter zum Rekordhoch von 16 290 Punkten die wohl schwersten werden, zumal neben der Nervosität aufgrund steigender Zinsen und der Corona-Pandemie ein neuer Einflussfaktor hinzukommt: die Berichtssaison zum vierten Quartal 2021, die am Freitag mit den US-Banken starten wird.

Mit Blick auf die Kursgewinne am Vortag sprachen die Analysten der Commerzbank zugleich von einer gewissen Gelassenheit der Anleger angesichts der steigenden Verbraucherpreise. „Obwohl die US-Inflation auf ein fast 40-Jahreshoch kletterte, wurde dies als weitgehend erwartet und eingepreist interpretiert.“ Der Markt arrangiere sich offenbar mit der Tatsache, dass es in diesem Jahr bis zu vier Zinserhöhungen durch die US-Notenbank geben werde.

EON: Neuer Partner in Finnland

Der Essener Energiekonzern Eon baut sein Geschäft mit sauberer Energie und der Dekarbonisierung in der Industrie aus und steigt dazu beim norwegischen Anbieter Horisont Energi ein. Beide Unternehmen wollen bei der Entwicklung eines „europaweiten Dienstleistungsangebots für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von Kohlendioxid (CCS)“ sowie der Produktion von sauberem Wasserstoff und Ammoniak kooperieren, wie sie am Mittwochabend mitteilten. Eon werde dazu auch einen Anteil von 25 Prozent an Horisont Energi erwerben. Die Privatplatzierung solle bis Ende Januar 2022 abgeschlossen sein. Hintergrund des Zusammengehens ist der angestrebte Wandel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in Europa.

SMA Solar: Prognose wird erneut gesenkt

Der Solartechnikkonzern SMA Solar  streicht seine Erwartung an die Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr drastisch zusammen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bei 20 bis 30 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Zuvor war SMA von 50 bis 65 Millionen Euro ausgegangen.

Hintergrund seien laufende Verhandlungen bezüglich eines bestehenden Servicevertrags im Bereich Betriebsführung und Wartung für Photovoltaik-Kraftwerke (O&M-Geschäft), hieß es in der Mitteilung weiter. Anlass seien Mängel eines Teils der durch SMA zu wartenden Solarparks, die erst nach Vertragsabschluss offenkundig geworden seien.

Anleger zeigten sich enttäuscht. Der Aktienkurs von SMA startet mit einem Minus von rund 10 Prozent in den Handelstag.

Nordex: Erster Auftrag aus dem hohen Norden

Ende 2021 erhielt  Nordex seinen ersten Auftrag in Finnland von Enefit Green AS, einem der führenden diversifizierten Erzeuger erneuerbarer Energien im Ostseeraum. Dieser Vertrag umfasst die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme von 13N163/5.X Windturbinen der Delta4000-Technologieplattform und ausgestattetmit dem Anti-Icing-System von Nordex. Der Auftrag beinhaltet auch einen 30-jährigen langfristigen Premium-Servicevertrag.

Der 72-MW-Windparkkomplex Tolpanvaara befindet sich in Nordösterbotten,in der Gemeinde Pudasjärvi, etwa 700 km nördlich von Helsinki. Die Installationder Turbinen ist für den Sommer 2023 geplant.

K+S: Berenberg sagt Kaufen 

Die Privatbank Berenberg hat K+S von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 13 auf 20 Euro angehoben. Nach dem epischen Jahr 2021 bleibe das Umfeld für die Agrarchemiebranche auch 2022 stark, schrieb Analyst Adrien Tamagno in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Dank hoher Kali-Preise könnte K+S in diesem Jahr ein kompletter Schuldenabbau gelingen.

Freenet: Erweiterung des Aktienrückkaufprogramms kommt gut an 

Der Telekomkonzern Freenet will auch im laufenden Jahr Aktien zurückkaufen. Das Aktienrückkaufprogramm werde bis längstens 31. März 2022 verlängert, teilte der Konzern am Mittwochabend in Büdelsdorf mit. Im Rahmen des Programms sollen bis zu 4,2 Millionen Aktien über die Börse gekauft werden. Das entspreche rund 3,28 Prozent des Grundkapitals. Das Volumen betrage insgesamt bis zu 22 Millionen Euro. Die Käufe sollen an diesem Donnerstag beginnen und längstens bis zum 31. März 2022 laufen.

Mit den jüngsten Rückkäufen halte die Gesellschaft aktuell (einschließlich bereits vorab gehaltener 50 000 Aktien) rund 8,56 Millionen eigene Aktien, hieß es weiter. Das entspreche rund 6,68 Prozent des Grundkapitals. Die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen werden.

Adler Group: Aktien gefragt 

Der hoch verschuldete Immobilienkonzern hat nach dem Verkauf eines Wohnungsportfolios an den Konkurrenten LEG ein weiteres Immobilienpaket veräußert. Käufer ist der Private-Equity-Investor KKR, wie die Adler Group am Donnerstag in Berlin mitteilte. Mit dem Investor sei ein Vertrag über rund 14 400 Wohn- und Gewerbeeinheiten abgeschlossen worden, die sich überwiegend in mittelgroßen Städten in Ostdeutschland befinden.

Der vereinbarte Kaufpreis entspreche einer Bewertung des Portfolios von 1,05 Milliarden Euro und damit einer Prämie auf den zum 30. September 2021 ausgewiesenen Buchwert, hieß es weiter. Adler erwartet nach eigenen Angaben aus der Transaktion einen Nettoerlös von rund 600 Millionen Euro. Der SDax -Konzern verschafft sich derzeit durch Anteilsverkäufe finanziell Luft, die Einnahmen sollen zur Entschuldung verwendet werden. Ziel des Unternehmens ist es, den Verschuldungsgrad auf unter 50 Prozent zu drücken. KKR war bereits vor mehreren Wochen als möglicher Interessent gehandelt worden.

Die Adler Group, die aus dem Zusammenschluss mehrerer Gesellschaften entstanden ist, steht am Finanzmarkt seit einiger Zeit wegen der komplexen Finanzstruktur unter Druck – verstärkt wurde dies Anfang Oktober durch die Vorwürfe des Leerverkäufer Fraser Perring.

Der Kurs zieht heute zu Handelsbeginn rund 7 Prozent an

Hella: Umsatz und Gewinn brechen ein

Der Zulieferer  hat im zweiten Geschäftsquartal wegen der mauen Autokonjunktur einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Unter dem Strich verdienten die Westfalen mit 47 Millionen Euro gut zwei Drittel weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Lippstadt mitteilte. In den Monaten September bis November war das Unternehmen wie bereits bekannt bei Umsatz und Ergebnis schwer unter Druck gekommen, weil die weltweite Autoproduktion infolge von Teilemangel drastisch einbrach, wie Unternehmenschef Rolf Breidenbach laut Mitteilung sagte.

Der Umsatz sackte um 11 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro ab. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern schmolz um rund 70 Prozent auf 64 Millionen Euro ab. Die entsprechende Marge fiel um 8 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Die Ende November erneut gesenkte Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 (Ende Mai) bestätigte das Management.

Großartige Auswirkungen auf den Kurs hat die Nachricht heute nicht.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Vintage Tones / Shutterstock.com

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