Gazprom: Polen verhängt wegen Nord Stream 2 Milliardenstrafe gegen den Ölkonzern – deutsche Unternehmen auch betroffen

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Der Bau der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 sorgt weiter für erhitzte Gemüter. Während zuletzt einige internationale Politiker eine Einstellung des Projektes forderten, hat jetzt Polen eine Milliardenstrafe gegen die mitwirkenden Konzerne verhängt. Den größten Betrag bekam dabei das russische Erdgasförderunternehmen aufgebrummt.

6,4 Milliarden Strafe für Gazprom

Im Zusammenhang mit dem Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 hat Polen eine Strafe von gut 29 Milliarden Zloty (6,4 Milliarden Euro) gegen den russischen Gaskonzern Gazprom verhängt. Zudem bekamen fünf Partner von Gazprom in dem Projekt, darunter die deutschen Firmen Uniper und Wintershall, eine Strafe von insgesamt umgerechnet 52 Millionen Euro, wie die polnische Kartell- und Verbraucherschutzbehörde UOKiK am Mittwoch in Warschau mitteilte.

Unerlaubte Absprachen

Die sechs Unternehmen hätten eine Reihe von Absprachen getroffen, ohne vorher die Genehmigung der polnischen Behörden abzuwarten, hieß es. Das habe zwei Jahre dauernde Untersuchung ergeben. Die Entscheidung kann angefochten werden.

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Polen ist ein entschiedener Gegner der Pipeline, die russisches Gas direkt nach Deutschland für den europäischen Markt befördern soll. Der Bau der Leitung befindet sich in den letzten Zügen. Polen und auch andere Länder kritisieren, dass das Projekt den Einfluss Russlands in Europa stärkt. Zudem würden Gas-Transitländer wie die Ukraine, Belarus und auch Polen umgangen.

Eine Stellungnahme der betroffenen  Konzerne zu der verhängten Strafe steht bislang noch aus.

Redaktion onvista

Foto: karnaval2018 / Shutterstock.com

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