Handelsstreit: Trump peitscht die Märkte mit neuem Tweet nach oben – Dax im Plus, S&P und Nasdaq auf Rekordhoch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Heute findet ein Treffen im Weißen Haus statt, um über die weiteren Vorgänge bezüglich der Zoll-Deadline bis 15. Dezember zu entscheiden. Daran teilnehmen sollen unter anderem US-Präsident Donald Trump, Handelsvertreter Robert Lighthizer, Finanzminister Steven Mnuchin und die Berater des Weißen Hauses, Larry Kudlow und Peter Navarro.

Im Vorfeld hat Trump nun, pünktlich zum Start des US-Handels, einen weiteren Tweet abgesetzt, der die Märkte erneut angestachelt hat. „Wir sind SEHR NAH an einem GROßEN DEAL mit China. Sie wollen es und wir auch.“ schreibt der US-Präsident.

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Die Märkte sind nach diesem Tweet stark angezogen. Der S&P 500 ist mit einem Plus von 0,6 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 3161 Punkten gesprungen, der Dow um 0,65 Prozent auf 28.093 Punkte. Der NASDAQ 100 legte ebenfalls um 0,57 Prozent zu auf 8703 Punkte – Ebenfalls ein Rekordhoch. Auch der Dax ist durch den Tweet angetrieben worden, um 0,48 Prozent ins Plus gedreht und notiert derzeit bei 13.210 Punkten.

Ist ist das immer wiederkehrende Spiel von Donald Trump, die Märkte mit Anstachelungen, vorzugsweise über Twitter, bei Laune zu halten. In der Vergangenheit hat er diese Methode schon zuhauf verwendet. Ob nun wirklich ein Deal, oder auch nur eine Zoll-Verschiebung kommt, kann man anhand dieses neuen Tweets überhaupt kein bisschen fest machen.

Zuletzt hatte CNBC über Aussagen eines Insiders berichtet, der denkt, dass am Sonntag die Zölle erhoben werden. „Ich erwarte, dass sie die Zölle am Sonntag erhöhen“, sagte eine mit der Sache vertraute Person gegenüber CNBC. „Die Verwaltung bereitet gerade für die Diskussionsrunden ihre Argumente vor, warum das richtig ist. Die Botschaft ist, dass es nicht schmerzhaft sein wird.“ Laut dem Bericht wurde intern bereits kommuniziert, dass die Auswirkungen des bisherigen Zoll-Krieges weniger belastend waren, als in der Öffentlichkeit diskutiert. Navarro hatte beispielsweise argumentiert, dass die Zölle bisher nicht wirklich negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft gehabt hätten und die Chinesen ihre Käufe von Schweinefleisch und Sojabohnen aus den USA allein aufgrund des Ausbruchs der inländischen Schweinepest erhöht hätten.

Eine Entscheidung, in welcher Form auch immer, dürfte sowieso erst am Wochenende zu erwarten sein, damit bei einer möglichen Zoll-Erhöhung der erste Schock während geschlossener Märkte eintritt.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Michael Candelori / Shutterstock.com

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