Insiderhandel in Milliardenhöhe im Umfeld von marktbewegenden Trump-Äußerungen? Demokraten erhöhen Druck auf Behörden

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Dass US-Präsident Doland Trump ein Quell brisanter, teils sogar dubioser politischer wie wirtschaftlicher Geschichten ist, das dürfte jedem Akteur an den Aktienmärkten mittlerweile bekannt sein. Die Vorwürfe bezüglich solcher Aktivitäten flimmern am laufenden Band über die internationalen Medien, sei es Korruption, Machtmissbrauch und so weiter. Vor ein paar Tagen hat ein Artikel der Vanityfair für weiteren Zündstoff gesorgt. In diesem geht es zwar nicht direkt um Trump als Person und er ist auch nicht das Ziel der Vorwürfe, doch seine politischen Handlungen sind der Kern der Geschichte.

Demokraten fordern Untersuchung durch die Behörden

Die Vanityfair legt in dem Bericht den Vorwurf des Insiderhandels in extremen Maßstab vor, der sich auf einige bestimmte Vorkommnisse der letzten Monate beim Handelsstreit, sowie weiteren internationalen politischen Geschehnissen bezieht, die die Börsen stark bewegt haben. Die demokratische Partei hat nun am Montag in einem offenenen Brief gefordert, dass die Behörden des Justizministeriums, des FBI, der Commodity Futures Trading Commission und der Securities and Exchange Commission den „beunruhigenden Meldungen über verdächtigen Handel an unseren Futures- und Aktienmärkten“ nachgehen soll. Der Bericht hatte hohe Wellen geschlagen, jedoch auch einige Skepsis in der Finanzwelt hervorgerufen. Die CME Group, auf der die entsprechenden Trades stattgefunden hatten, hatte die Behauptungen zurückgewiesen und argumentiert, dass die in der Geschichte hervorgehobenen Trades nicht auf Insiderinformationen hätten basieren können, da zu viele Marktteilnehmer beteiligt waren. In dem offenen Brief haben die 14 beteiligen demokratischen Senatoren den Druck jedoch erhöht, dass dem Verdacht nachgegangen werden soll, es könne ein Leck im Weißen Haus geben, das Insiderhandel möglich mache.

Wie sieht der Vorwurf genau aus?

In dem Artikel der Vanityfair werden einige verdächtige Trades beschrieben, die auf der Chicago Mercantile Exchange getätigt wurden. Im Detail geht es um „E-Mini S&P 500 Futures“, die auf dem S&P 500 Index basieren und die mit etwa einer Millionen täglichen Kontrakten eine sehr hohe Liquidität vorweisen. Der Autor des Artikels nennt einige explizite Trades, die Aufsehen erregt haben, darunter ein Trade kurz vor dem Drohnenangriff auf die Ölförderanlagen in Saudi Arabien, oder ein Trade kurz vor der Ankündigung von Fortschritten im Handelsstreit.

Die beiden verdächtigsten Trades fanden am 28. Juni, sowie am 23. August statt. Am besagten Juni Tag fand ein Treffen zwischen Trump und Xi jinping im Zuge eines politischen Gipfels statt, nach diesem Trump angekündigt hatte, die Handelsgespräche würden wieder auf Kurs liegen. Die Aktienmärkte sind daraufhin massiv gestiegen. Davor wurden 420.000 Futures mit Long-Position gekauft und der durch die Kurssteigerung erzielte potenzielle Gewinn belief sich auf 1,8 Milliarden Dollar. Bei dem Datum im August handelte es sich um den Vorfall, als Trump behauptet hatte, einen Anruf aus China erhalten zu haben, dass die Handelsgespräche wieder aufgenommen werden sollten – später wurde diese Behauptung von China dementiert. Dennoch sind die Märkte nach Trumps Aussage stark gestiegen. An der CME wurden kurz zuvor 386.000 Futures long gekauft – Der Gewinn: 1,5 Milliarden Dollar.

In dem Artikel wird die Frage laut, ob diese Trades angesichts der zeitlichen Präzision und der Höhe des Volumens durch Insiderhandel möglich waren, oder ob „die Menschen, die hinter diesen Trades stehen, unglaublich viel Glück hatten oder sie Zugang zu Informationen hatten, die andere Menschen nicht haben.“ Der Autor der Geschichte, William D. Cohan, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Finanzprofis mit jahrzehntelanger Erfahrung ihn auf den Handel aufmerksam gemacht haben. Er weist jedoch auch darauf hin, dass andere Faktoren als Insider-Aktivitäten die Transaktionen erklären könnten und dass er nicht weiß, ob tatsächlich schändliche Aktivitäten stattgefunden haben. Ursprüngliche Anfragen seinerseits an die zuständigen Behörden wurden laut seinem Originalartikel nicht beantwortet, nur die CME hat die Trades als nicht von Belang bewertet.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Joseph Sohm / Shutterstock.com

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