Möbelhändler Steinhoff rechnet 2020 mit deutlichen Umsatzeinbußen wegen Corona

dpa-AFX · Uhr

STELLENBOSCH/JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Beim krisengeschüttelten Möbelhändler Steinhoff läuft der Handel nach der Wiedereröffnung der vorübergehend geschlossenen Läden besser als zu Beginn der Coronavirus-Pandemie erwartet. Die Geschäfte profitierten von der aufgestauten Nachfrage, teilte das niederländisch-südafrikanische Unternehmen am Dienstag in Stellenbosch mit. Ob die höhere Nachfrage anhalte, könne man aber noch nicht sagen.

Das Ausmaß der Belastungen durch die Krise könne zwar noch nicht genau beziffert werden, dürfte aber immens sein. Das Management geht aber davon aus, dass sich Covid-19 in dem Ende September auslaufenden Geschäftsjahr deutlich negativ auf den Konzernumsatz und das laufende Geschäft auswirken wird, hieß es weiter. Das Unternehmen sei aber gut positioniert, um nach der Covid-19-Pandemie Marktanteile zu gewinnen.

Der geplante Verkauf des Spaniengeschäfts des französischen Möbelhandelskonzerns Conforama sei aufgrund der Coronavirus-Krise geplatzt, hieß es weiter. Steinhoff hatte Anfang des Jahres mitgeteilt, dass der Konzern einen Käufer für Conforama Iberia gefunden habe.

Weil Steinhoff sein Geschäftsjahr 2018/2019 voraussichtlich erst am 30. Juni veröffentlicht, dürfte sich die Vorlage des Halbjahresberichts für 2019/2020 bis in den Juli verzögern, hieß es. Steinhoff will die Zahlen für die ersten sechs Monate vor Ende Juli veröffentlichen. Die Hauptversammlung soll am 28. August stattfinden.

Steinhoff war hierzulande vor allem durch die Möbelkette Poco bekannt. Seine Poco-Anteile hat er inzwischen an seinen Konkurrenten XXXLutz verkauft. Ein Bilanzskandal hatte Steinhoff zuvor schwer erschüttert. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem 2017 entdeckten großangelegten Bilanzbetrug dauerten an, teilte Steinhoff weiter mit. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC unterstütze die südafrikanischen Behörden mit weiteren Untersuchungen./mne/stw/fba

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