Münchener Rück oder Hannover Rück: Welche Aktie ist die bessere Wahl?

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Die Münchener Rück und die Hannover Rück  zählen zu den größten Rückversicherern der Welt. Deshalb sind beide Konzerne von jeglicher Art von Katastrophe finanziell betroffen. Die aktuelle Krise ist da keine Ausnahme. Die Ausfälle vieler Großveranstaltungen haben die beiden Konzerne viel Geld gekostet.

Wichtig ist aber, dass die Belastungen die Konzerne nicht überfordern. Und das scheint keineswegs der Fall zu sein. Ganz im Gegenteil sitzen die Münchener Rück und auch die Hannover Rück auf sehr großen Kapitalreserven. Das erlaubt es den Konzernen, die Gelegenheit zu nutzen, bei den Kunden steigende Preise durchzusetzen und das Geschäftsvolumen auszuweiten.

Aber welcher der beiden Konzerne ist die bessere Investition?

Gewinn der Münchener Rück ist stärker eingebrochen

Was den Gewinn angeht, ist die Hannover Rück etwas besser durch die Krise gekommen. Der Gewinn ist in der ersten Jahreshälfte gegenüber dem Vorjahr um 39 % auf 662 Mio. Euro, oder 5,49 Euro je Aktie, eingebrochen. Bei der Münchener Rück ging es in dieser Hinsicht um 50 % auf 800 Mio. Euro, oder 5,71 Euro je Aktie, bergab.

Der Großteil der Belastungen aus der Pandemie dürfte aber bereits hinter den Konzernen liegen. Daher könnten die Gewinne im Rest des Jahres wieder in die Nähe des vergangenen Jahres steigen.

Aktienkurse spiegeln zukünftiges Potenzial bereits wider

Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Hannover Rück einen Gewinn von knapp 1,3 Mrd. Euro, oder 10,65 Euro je Aktie, ausgewiesen. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 143,70 Euro (Stand 14.09.2020) liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) damit bei 13,5. Für eine Versicherung ist das aufgrund der stark schwankenden Gewinne schon ein ordentlicher Wert. Da in diesem Jahr davon auszugehen ist, dass der Gewinn deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird, liegt das aktuelle KGV momentan noch deutlich höher.

Bei der Münchener Rück lag der Gewinn im vergangenen Jahr bei 2,7 Mrd. Euro, oder 18,97 Euro je Aktie. Beim aktuellen Aktienkurs von 246,70 Euro (Stand 14.09.2020) liegt das KGV damit ebenfalls bei 13. Auch hier ist davon auszugehen, dass der Gewinn signifikant unter dem Vorjahreswert liegen wird. Aber beide Konzerne werden sich in den kommenden Jahren über steigende Einnahmen freuen können, da das Preisniveau für Rückversicherungen insgesamt langsam wieder ansteigt. Das dürfte einer der Gründe sein, weshalb die Aktien derzeit so hoch bewertet sind. Denn die Pandemie wird die beiden nicht lange beschäftigen, sodass die Gewinne bereits im zweiten Quartal wieder deutlich näher am Vorjahreswert lagen.

Hier locken hohe Dividendenrenditen

Gleichzeitig erlauben die üppigen Kapitaldecken weiter hohe Dividendenzahlungen. In diesem Jahr hat die Münchener Rück 9,80 Euro an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Damit liegt die Rendite aktuell bei 4 %. Dass die Dividende im kommenden Jahr mindestens auf diesem Niveau liegen wird ist praktisch garantiert. Seit mehr als 50 Jahren musste die Münchener Rück die Ausschüttung nicht mehr kürzen. Da die aktuelle Krise den Konzern finanziell auch nicht stark beansprucht hat, gibt es aus heutiger Sicht wohl keinen plausiblen Grund, die Dividende anzupassen.

Die Hannover Rück hat in diesem Jahr 5,50 Euro an ihre Anteilseigner ausgeschüttet. Damit liegt hier die Dividendenrendite bei 3,8 % und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie beim großen Konkurrenten. Nur ist die Dividende nicht ganz so sicher. Beispielsweise kam es 2011 zu einer leichten Kürzung und für das Jahr 2008 ist die Ausschüttung sogar komplett ausgefallen.

Insgesamt ist es damit sehr schwer, einen Gewinner zu küren, da beide sehr hochqualitative Versicherer sind, die mit hoher Ertragskraft und solider Kapitalausstattung glänzen. Einzig die stabilere Dividende wäre vielleicht ein Grund, eher auf die Münchener Rück zu setzen. Aber langfristig macht man mit beiden Konzernen wohl nicht viel falsch.

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Dennis Zeipert besitzt Aktien der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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Foto: Getty Images

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