Nikola: Neue Kooperation mit TravelCenters of America – Aktie fast 20 Prozent vorne – kann sich Nel auch freuen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es ist fast ein wenig wie in alten Zeiten. Der Hersteller von Wasserstoff-Trucks veröffentlicht eine neue Kooperation und die Aktie springt 19 Prozent in die Höhe. Nur diesmal dringt die Aktie nicht in neue Höhen vor, sondern der Kurs hat sich mit dem heutigen Sprung gerade einmal wieder über die Marke von 10 Dollar gehievt und notiert damit mit immer noch mehr als deutlich unter seinem Allzeithoch, dass bei 93,99 Dollar lag. Ja die guten, alten Zeiten. Sie sind seit fast einem Jahr vorbei und auch der heutige Kurssprung sieht eher aus, wie ein kleiner Akt der Verzweiflung. Es ist nämlich kein fertiger Truck aus der Werkstatt gefahren, sondern es geht um ein Kooperation im Bereich Wasserstoff-Tankstellen.

Früher was alles anders

Einst prahlte der ehemalige Vorstandsvorsitzender Trevor Milton damit, dass er zusammen mit dem norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ein ganzes Netz von entsprechenden Tankstellen in Nord-Amerika errichten wird. Ein erster Teil dieses großen Auftrages  ist bei Nel auch eingegangen. Aber es war so mit die letzte große Aktion von Milton, bevor Hindenburg Research den Vorstand und die Anleger aus allen Träumen riss. Seit diesem Zeitpunkt ist die Aktie eigentlich nur gefallen. Heute keimt allerdings ein wenig Hoffnung auf.

Jetzt werden kleinere Brötchen gebacken

Der Traum von einem landesweiten Wasserstoff-Tankstellen-Netz ist bei Nikola noch nicht ausgeträumt, doch diesmal ist der Anfang erst einmal kleiner. Zusammen mit  TravelCenters of Amerika, dem größten privaten Betreiber von  Autobahnratsstätten, errichtet Nikola an zwei Standorten in Kaliforniern Wasserstoff-Stationen. Nach Angaben von Nikola ist die Kooperation erst einmal auf diese beiden Projekte limitiert. Die Tankstellen sollen erst einmal dazu dienen die weiter Zusammenarbeit für ein landesweites Netzwerk zu erforschen.

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Keine Bestellung bei Nel eingegangen

Ob die Norweger noch sehr eng mit Nikola verbandelt ist, dass ist aktuell fragwürdig. Nel hat jedenfalls keinen neuen Auftragseingang vermeldet und die Pressemitteilung enthält keine Nachricht darüber, ob Nel in den Bau der zwei neuen Wasserstoff-Tankstellen involviert ist. Daher ist erst einmal davon auszugehen, dass die Norweger nicht mit an Bord sind.

Kursanstieg nur ein Strohfeuer?

Der heutige kräftige Kursanstieg ist sicherlich etwas übertrieben. Durch den Kurswechsel von Joe Biden beim Ausstoß von Treibhausgasen ist in der gesamten Branche rund um regenerative Energien wieder eine leichte Euphorie ausgebrochen, wovon die Aktie zusätzlich profitiert. Trotzdem bleibt die Aktie weiterhin nur ein Papier für hartgesottene Aktien-Profis mit starken Nerven.

Die Aktie von Nel dürfte allerdings auch ohne einen Auftrag von Nikola um einiges Interessanter sein. Zuletzt haben Barclays und Morgan Stanley die Aktie als einen ihrer Favoriten in der Branche ausgemacht. Daher dürften Anleger auf lange Sicht mit dem Papier der Norweger besser fahren.

Von Markus Weingran

Foto Homepage Nikola

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