NRW kündigt Ausnahmeregelung zur Öffnung von Möbelhäusern an

Reuters · Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Nordrhein-Westfalen will anders als andere Bundesländer Möbelhäuser wieder öffnen.

"Es ist ganz eindeutig so, dass wir in Nordrhein-Westfalen in der Frage der Einrichtungshäuser entschieden haben, dass wir sie aufmachen", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nach einer Sitzung des NRW-Kabinetts am Donnerstag in Düsseldorf. Wenn Autohäuser - wie von Bund und Ländern beschlossen - wieder öffnen könnten, dann könne das auch für Möbelhäuser gelten. "Wir haben ein klares nordrhein-westfälisches Interesse", betonte Laumann. Rund 35.000 Arbeitnehmer in dem Bundesland arbeiteten in der Möbelindustrie: "Wir gehen einen nordrhein-westfälischen Weg", fügte er hinzu. Der Beschluss gelte nach seinem Verständnis auch für die Filialen der schwedischen Möbelkette Ikea: "Ikea ist ein Einrichtungshaus." Andere Bundesländer könnten Nordrhein-Westfalen möglicherweise folgen.

Bund und Länder hatten am Mittwoch erste Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. Dazu gehört die Wiedereröffnung "aller Geschäfte bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche" sowie unabhängig davon Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen. Neben Möbelhäusern sollen Laumann zufolge in Nordrhein-Westfalen auch Baby-Fachmärkte wieder öffnen können.

Die Möbelindustrie hatte die umstrittenen Grenze von maximal 800 Quadratmetern Ladenfläche bereits als unzureichend und nicht schlüssig kritisiert. "Aus unserer Sicht darf eine Öffnung nicht von der Größe, sondern muss von einem überzeugenden Hygiene- und Zugangskonzept abhängen", hatte der Geschäftsführer des Branchenverbandes VDM, Jan Kurth, gesagt.

Neueste exklusive Artikel