Ölmultis: New York geht gerichtlich auf Exxon, Shell und BP los

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Die flammende Rede zum Klimawandel von Joe Biden zeigt allerorts Wirkung. Auch New York City scheint sich ganz schnell für bessere Klimaverhältnisse einzusetzen. Allerdings in dieser Situation nicht durch finanzielle Mittel. Sie stellt die großen Ölmultis an den Pranger. Die größte US-Stadt hat ExxonMobil , Shell und BP sowie den Lobbyverband American Petroleum Institute wegen irreführender Werbung und betrügerischer Geschäftspraktiken verklagt. Die Konzerne würden durch PR-Kampagnen systematisch über ihre Rolle bei der Klimaverschmutzung hinwegtäuschen, teilte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag (Ortszeit) mit.

New York nimmt das Gegenteil an 

Die Unternehmen zählten zu den größten Umweltverpestern, würden ihre Produkte aber als „grüner“ und „sauberer“ bewerben, beklagte Lorelei Salas von der Abteilung für Verbraucher- und Arbeiternehmerschutz. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die Ölkonzerne von diesem Schwindel profitieren. Die Stadt fordert, dass das angeblich illegale „Greenwashing“ untersagt wird und die Unternehmen Strafen zahlen.

Der Leiter der Rechtsabteilung des American Petroleum Institutes, Paul Afonso, bezeichnete die Klage in US-Medien als „haltlos“. Ein Exxon-Sprecher verwies auf einen früheren New Yorker Rechtsstreit um angebliche Falschaussagen zum Klimawandel, bei dem der Ölkonzern im Jahr 2019 freigesprochen worden war. Solche Klagen würden nichts Sinnvolles dazu beitragen, Umweltprobleme zu lösen, sagte der Sprecher. Stellungnahmen von BP und Shell lagen zunächst nicht.

Umweltschützer fordern von den Unternehmen der Branche schon lange striktere Klimaziele. Exxon etwa kam dem laut eigenen Angaben Ende 2020 nach und sieht sich im Einklang mit dem Klimaabkommen von Paris. Die Ziele beziehen sich aber auf die Emissionsintensität, bei der es nicht um eine absolute Senkung von Treibhausgasen geht. Somit könnte der Ausstoß an umweltschädlichen Emissionen bei einer steigenden Ölproduktion in Zukunft zunächst durchaus weiter zunehmen.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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