Samsung-Aktie: Fallende Chip-Preise, Probleme mit Falt-Displays, Gewinneinbrüche von 57 Prozent – Anleger unzufrieden

onvista · 30.04.2019, 13:22 Uhr

Schwächere Geschäfte mit Speicherchips und Displays machen dem Technologieriesen Samsung das Leben schwer und haben im ersten Quartal den Gewinn einbrechen lassen. Auch das Smartphone-Verkaufsvolumen ließ trotz eines soliden Starts des Spitzenmodells Galaxy S10 zu wünschen übrig.

Wie Samsung Electronics am Dienstag mitteilte, sei der Überschuss im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 5,04 Billionen Won (3,8 Milliarden Euro) zurückgegangen. Der Umsatz fiel konzernweit im ersten Quartal um 13,5 Prozent auf 52,4 Billionen Won. Das Ergebnis kam wenig überraschend, denn der führende Anbieter von Smartphones, Speicherchips und Fernsehern hatte zuvor eine Gewinnwarnung herausgegeben. Für das zweite Halbjahr 2019 gibt sich Samsung jedoch wieder zuversichtlicher.

Halbleiter top, Speicherchips flop

„Die Erträge im ersten Quartal wurden durch die Schwäche bei Speicherchips und Displays belastet, obschon beim neuen Smartphone Galaxy S10 ein robuster Absatz verzeichnet wurde“, hieß es in der Mitteilung. Mit Abstand am meisten verdient Samsung allerdings mit Halbleitern. Im Geschäft mit Displays und Smartphones schlägt sich Samsung mit wachsender Konkurrenz aus China herum.

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Die Hoffnung bleibt

Die Südkoreaner hatten schon Ende Januar von einem schwächeren Speicher-Geschäft zu Jahresbeginn gesprochen. Die Gründe für die Schwäche seien laut Samsung saisonale Faktoren, „makroökonomische Unsicherheiten“ und eine Reduzierung der Bestände bei Kunden. Für das laufende Quartal rechnet der Konzern lediglich mit einer „begrenzten Verbesserung“ im Speicherchip-Markt, während für die zweite Jahreshälfte eine wieder anziehende Nachfrage erwartet wird. Dennoch werden „Unsicherheiten im externen Umfeld bleiben.“

Galaxy S10 soll retten

Bei den Smartphones setzt Samsung vor allem auf das neue Spitzenmodell Galaxy S10, einschließlich der Variante für das neue ultraschnelle Mobilfunknetz (5G). Im April brachte der Konzern das weltweit erste verfügbare Smartphone mit eingebautem 5G-Mobilfunkchip für die neuen Hochgeschwindigkeitsnetze auf den Markt. Die neue Galaxy S10-Reihe hatte Samsung bereits im März eingeführt.

In der Sparte IT und mobile Kommunikation verzeichnete Samsung im ersten Quartal einen operativen Gewinn von 2,27 Billionen Won (1,74 Milliarden Euro), nach 3,77 Billionen Won im Vorjahreszeitraum. Die allgemeine Nachfrage nach Smartphones sank laut Samsung in den Monaten Januar bis März im Vergleich zum Quartal davor. Doch habe sich der Umsatz dank „eines soliden Absatzes des Galaxy S10 erhöht“.

Markteinführung für Falthandys vorerst ausgesetzt

Der Apple-Rivale hatte zuletzt mit der kurzfristigen Verschiebung des Starttermins für sein erstes Smartphone mit Falt-Display einen Rückschlag erlitten. Das Besondere am neuartigen Smartphone ist das Display, das man auf die Größe eines kleinen Tablets auffalten kann. Doch gab es Probleme mit dem Bildschirm, sodass das 2000 Euro teure Galaxy Fold vorerst nicht in den Handel gelangte. Einen neuen Termin für die Markteinführung nannte Samsung zunächst nicht.

Starke Konkurrenz

Nicht zuletzt die chinesische Smartphone-Anbieter wie Huawei, OnePlus oder Xiaomi setzten die Südkoreaner unter Druck. Trotz eines intensiveren Wettbewerbs erwarte das Unternehmen, dass die Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte dank neuer Modelle in allen Preissegmenten inklusive der 5G- und Falt-Smartphones zulegen, erklärte Samsung.

Aktie erleidet Verluste

Die Anleger reagierten unzufrieden auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen. Am europäischen Haupthandelsplatz der Aktie, der Londoner Stock Exchange, notierte die Aktie 0,5 Prozent tiefer. Der GDR (Global Depositary Receipt), also die globale Form des Hinterlegungsscheins büßte 1,36 Prozent ein.