Spahn - Werden Corona-App in den nächsten Tagen vorstellen
Berlin (Reuters) - Die Corona-App für Deutschland steuert auf ihre Vollendung zu.
"Wir werden die App im Laufe der nächsten Woche vorstellen", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" vom Montag. Die bisherige Zeit habe man gebraucht für die Entwicklung, "weil wir hohe Anforderungen stellen: Die App muss auf allen Endgeräten genutzt werden können und soll beispielsweise auch dann messen, wenn man mit dem Handy Musik hört". Sie müsse strenge Vorgaben beim Datenschutz, der Datensicherheit und bei der Energieeffizienz erfüllen.
Unerwähnt ließ Spahn die Unstimmigkeiten bei der Art der Datenspeicherung, die für Verzögerungen bei der Entwicklung sorgten. Zunächst sollten die Daten zentral gespeichert werden, nach Gegenwehr der Handy-Betriebsgrößen Google und Apple entschied sich der Bund dann für ein dezentrales Modell. Ende April wurden dann die Deutsche-Telekom-Tochter T-Systems sowie der Walldorfer Softwareanbieter SAP ins Boot geholt. Ursprünglich war eine Corona-Warn-App für April angekündigt. Nun wird die Anwendung, die als eine wichtige Säule für die Verfolgung Infizierter angesehen wird, kurz vor Beginn der ersten Sommerferien heruntergeladen können.
Um möglichst transparent zu arbeiten und Vertrauen bei den Deutschen zu etablieren, veröffentlichen beide Unternehmen alle Informationen auf der Open-Source-Plattform Github - Ende Mai auch die Demo-Version. "Das heißt, der gesamte bisher programmierte Quellcode der App ist öffentlich", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
"Wenn wir in den kommenden Wochen einige Millionen Bürger von der App überzeugen, dann bin ich schon zufrieden", sagte Spahn. Eine zusätzliche gesetzliche Grundlage für die App lehnte der Minister unter Verweis auf die Datenschutzgrundverordnung ab. Die App sei aber kein Allheilmittel. "Sie ist aber ein weiteres, wichtiges Werkzeug, um die Infektionszahlen niedrig zu halten."