Tesla: Morgan Stanley sieht Aktie im Worst-Case-Szenario bei 10 Dollar – Kurs stolpert weiter Richtung Keller

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Negative Analystenkommentare verstärken den Verkaufsdruck bei Tesla. Die Aktien des Elektroautobauers fielen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp vier Prozent, konnten sich nach Handelsbeginn jedoch wieder halbwegs fangen. Momentan notieren sie noch mit rund 2 Prozent im Minus, jedoch wieder über der Marke von 200 US-Dollar, die sie am Montag zeitweise unterschritten hatten. Damit summiert sich das Minus seit Jahresbeginn auf etwa 40 Prozent.

Morgan Stanley zeichnet Worst-Case-Ziel von 10 Dollar

„Im Vergleich zum kurzfristigen Bedarf ist Tesla zu stark gewachsen“, kritisierte Analyst Adam Jonas von der Bank Morgan Stanley. Der Aderlass im Management, Preisnachlässe und die angekündigten Sparmaßnahmen zeichneten das Bild eines Unternehmens, das unter Druck stehe.

Angesichts der hohen Schuldenlast und der Abhängigkeit von der Nachfrage aus China, die wegen des Handelsstreits mit den USA einbrechen könnte, müsse im schlimmsten Fall mit einem Absturz der Tesla-Aktie auf zehn Dollar gerechnet werden. Vorher lag der unterste geschätzte Wert noch bei 97 Dollar. Sein aktuelles Kursziel liege bei 230 Dollar, fügte Jonas hinzu. Das bullischste Preiszenario sieht er bei 391 US-Dollar.

Teslas Year to Date Performance liegt bei minus 40 Prozent (Nasdaq)

Das revidierte worst-case-szenario der Bank begründet sich in der Annahme, dass „Tesla unsere aktuelle chinesische Volumenprognose um etwa die Hälfte verfehlt, um die hochvolatile Handelssituation in der Region zu berücksichtigen, insbesondere in Technologiebereichen, die unserer Meinung nach ein hohes und zunehmendes Risiko durch die Aufmerksamkeit von Regierungen und Aufsichtsbehörden birgt“, sagte einer der Analysten gegenüber dem US-Nachrichtendienst CNBC.


Morgan Stanley erwartet, dass das Unternehmen zwischen 2020 und 2024 jährlich durchschnittlich 165.000 Fahrzeuge in China verkauft. Dies führt zu einem jährlichen Umsatzrisiko von etwa 9 Milliarden US-Dollar, bei einem durchschnittlichen Wert von 55.000 US-Dollar. In einem Bärenszenario wird jedoch davon ausgegangen, dass Tesla im Laufe der Jahre bei den Einnahmen durch sinkende Margen einbüßen muss, „was zu einem Wertverlust von 16,4 Milliarden US-Dollar führt“.


Neben den Absatz-Sorgen leide Tesla unter einem Glaubwürdigkeitsdefizit, konstatierte Analyst Ben Kallo vom Vermögensverwalter Baird. Dies hänge unter anderem mit der missglückten Kommunikationspolitik von Firmenchef Elon Musk zusammen. Es werde voraussichtlich Wochen oder gar Monate dauern, bis Tesla dies überwunden habe. Er senkte sein Kursziel auf 340 von 400 Dollar. An der Einstufung „Outperform“ halte er aber fest, betonte Kallo. Dank neuer Produkte und einer besseren Ertragskraft werde sich die Tesla-Aktie längerfristig überdurchschnittlich entwickeln.


Im April 2019 verzeichnete Tesla mit einem Umsatzrückgang von 37 Prozent einen der bislang schlimmsten Quartalsverluste, während die Fahrzeugauslieferungen gegenüber dem vierten Quartal 2018 um 31 Prozent zurückgingen.


Laut einer Befragung der Nachrichtenagentur Reuters geben fünf Analysten ein starkes Kaufrating für Tesla-Aktien, fünf weitere ein Kaufrating. Neun Analysten geben ein „Hold“ -Rating, neun weitere ein „Sell“ -Rating. Drei Analysten geben ein starkes Verkaufsrating.

(onvista/reuters)

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Titelfoto: Vitaliy Karimov / Shutterstock

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