Thyssenkrupp: Aufzugssparte verkauft, um neue Wasserstoff-Perle im Konzern entstehen zu lassen?

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Die Sparte Thyssenkrupp Elevator war die unangefochtene Perle im Konzern der Essener. Für etwas mehr als 17 Milliarden Euro wurde sie versilbert, um die restlichen Unternehmensteile wieder auf Vordermann zu bringen. Es wurde viel darüber diskutiert, ob dies wirklich der richtige Weg sei. Jetzt werden die Umbaupläne von Thyssenkrupp immer konkreter. Ein Teil des Verkauserklös der Aufzugssparte könnte jetzt dafür eingesetzt werden eine neue Perle bei den Essenern entstehen zu lassen.

Thyssenkrupp verstärkt seine Wasserstoff-Aktivitäten

Der Industriekonzern will mehr Elektrolyseanlagen zur Produktion von „grünem“ Wasserstoff bauen. Ab sofort könnten pro Jahr Elektrolysezellen mit einer Gesamtleistung von bis zu einem Gigawatt gefertigt werden, teilte Thyssenkrupp am Montag mit. Mit Ökostrom erzeugter „grüner“ Wasserstoff sei für eine erfolgreiche Energiewende und das Erreichen der internationalen Klimaziele unverzichtbar. Mit zunehmender Anzahl von Wasserstoffprojekten werde Thyssenkrupp die Produktionskapazitäten ausbauen.

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„Grüner“ Wasserstoff wird aus erneuerbaren („grünen“) Energieträgern gewonnen. Bei der Elektrolyse wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff geteilt. Die schwarz-rote Koalition will eine Wasserstoffstrategie vorlegen. Ziel sei es, Deutschland auf diesem Feld zum „Ausrüster der Welt“ zu machen, heißt es im Eckpunktepapier für das Konjunkturpaket. Die Entwicklung von Produktionsanlagen soll gefördert werden. Bis 2030 sollen zunächst Anlagen von bis zu 5 Gigawatt Gesamtleistung entstehen, bis 2035 sollen weitere Kapazitäten dazukommen. Für die Förderung von Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Batterietechnologie ist ein Finanzbedarf von 7 Milliarden Euro vorgesehen.

Thyssenkrupp setze auf vorgefertigte Standardmodule, um den Bau neuer Wasserstoff-Anlagen so einfach und kostengünstig wie möglich zu gestalten, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Die Module ließen sich zu verschiedenen Anlagengrößen zusammenschalten. Mehr als 600 Projekte und elektrochemische Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 10 Gigawatt seien weltweit bereits im Einsatz.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Tobias Arhelger / shutterstock.com

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