Vapiano-Börsengang, Schaeffler-Gewinnwarnung und geplatzte Stada-Übernahme sorgen für Aufregung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es bleibt dabei: Trotz mancher Rekordstände fehlt dem Dax die Dynamik. Spannender ist heute der Blick auf Einzelwerte wie Vapiano, Schaeffler und Stada.

Der deutsche Aktienmarkt kommt nicht in Schwung. Der Dax startete leicht schwächer in den Dienstag und notierte zum Handelsauftakt mit rund 12.710 Punkten gut 0,5 Prozent unter seinem gestrigen Schlusskurs. Am Montag bereits war der deutsche Leitindex kaum vom Fleck gekommen. Nachdem an der Wall Street Flaute herrschte, hatte der Dax einen großen Teil seiner Gewinne abgegeben und war letztlich nur mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 12.771 Punkten aus dem Handel gegangen.

Die Aufmerksamkeit der Anleger am deutschen Aktienmarkt richtet sich daher auf Einzelwerte. Hierbei stach am Morgen besonders Stada hervor. Die Finanzinvestoren Bain und Cinven sind mit ihren Plänen für einen Übernahme des Arzneiherstellers gescheitert. Sie verfehlten die für den Deal erforderliche Annahmequote von 67,5 Prozent knapp um rund 2 Prozentpunkte

“Die Frage ist, ob nun die vorherigen Interessenten Advent und Permira noch einmal auf den Plan treten”, sagte ein Börsianer. Bain und Cinven könnten aus rechtlichen Gründen erst 2018 ein weiteres Angebot für den Pharmakonzern vorlegen, in Finanzkreisen wird dies aber als wenig wahrscheinlich gesehen. Stada selbst versuchte, die Aktionäre mit der Bestätigung seiner mittelfristigen Gewinn- und Umsatzziele zu beruhigen. Zum Handelsstart verlor die Stada-Aktie dennoch knapp 7 Prozent.

Einbruch nach Gewinnwarnung

Noch stärker unter Druck geraten die ebenfalls im MDax der mittelgroßen Werte gelisteten Papiere von Schaeffler. Der Autozulieferer hatte seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Die operative Marge (Ebit-Marge) vor Sondereffekten dürfte bei 11 bis 12 Prozent liegen, teilte der Konzern mit. Bisher hatte Schaeffler 12 bis 13 Prozent angepeilt. Der freie Mittelzufluss dürfte zudem nicht bei rund 600 Millionen, sondern nur bei 500 Millionen Euro liegen.

Die Industriesparte habe sich im zweiten Quartal zwar erwartungsgemäß entwickelt, doch habe ein erhöhter Preisdruck im Automotive-Erstausrüstungsgeschäft bei gleichzeitig zunehmenden Kosten für Neuanläufe belastet, hieß es vom Unternehmen. Zudem seien höhere Entwicklungsaufwendungen und Vorleistungen aufgrund zusätzlicher Projekte im Bereich der E-Mobilität angefallen. Es sei darüber hinaus zu temporären Lieferengpässen gekommen. Zum Start in den Dienstagshandel sackten die Aktien von Schaeffler um mehr als 10 Prozent ab.

Ab an die Börse

Im Fokus steht am Dienstag zudem der Börsengang von Vapiano. Die Restaurantkette teilte den Aktionären am Montagabend knapp acht Millionen Aktien zum Preis von je 23 Euro zu. Er liegt in der unteren Hälfte der Preisspanne von 21 bis 27 Euro. Vapiano selbst fließen davon 85 Millionen Euro zu. Mit dem Geld will die bisher aus 185 Pizza- und Pasta-Selbstbedienungs-Restaurants bestehende Kette weitere Filialen eröffnen und bisherige Joint-Venture-Partner übernehmen.

Vapiano wird beim heutigen Debüt an der Frankfurter Börse damit zum Ausgabepreis mit 553 Millionen Euro bewertet. Die Emission sei bei 23 Euro mehr als viermal überzeichnet gewesen, hieß es in Bankenkreisen. Begleitet wird der Börsengang von den Investmentbanken Barclays, Berenberg und Jefferies. Der Erste Kurs für die Vapianio-Aktie an der Frankfurter Börse lag mit rund 23,75 Euro leicht über dem Ausgabepreis.

onvista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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