Vorbörse: Dax mit Stabilisierungsversuch – Wall Street mit Verlusten – wachsende Sorgen vor Delta-Variante

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – STABILISIERUNGSVERSUCH – Nach dem Kurseinbruch des Dax zu Wochenbeginn ist weiter mit einem nervösen Handel zu rechnen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Dienstag rund zwei Stunden vor dem Auftakt kaum verändert auf 15 131 Punkte. Am frühen Morgen hatte sich noch eine Erholung auf bis zu 15 227 Punkte abgezeichnet. Wieder aufgeflammte, massive Corona-Sorgen hatten den Dax am Montag aus seinen ruhigen Bahnen in Sichtweite des Rekordhochs von 15 810 Punkten geworfen. Mit einem Minus von mehr als zweieinhalb Prozent trübte sich das charttechnische Bild zumindest kurzfristig massiv ein. Der Aufwärtstrend seit dem Corona-Tief im März 2020 konnte jedoch auch mit dem Rutsch auf zeitweise 15 048 Punkte noch knapp verteidigt werden. Die Devisenexperten der Commerzbank sprachen vom „Sommerblues“: „Aktien im Minus, Rohstoffe im Minus. Die Ausbreitung der Delta-Variante dämpft den Konjunkturoptimismus“, so ihr Fazit.

USA: – VERLUSTE – Einen schlechten Start in die neue Börsenwoche haben die Aktienkurse in New York am Montag hingelegt. Vor allem die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ist den Anlegern schwer auf den Magen geschlagen. Die Sorge, dass die Variante das weltweite Wirtschaftswachstum bremsen könnte, drückte auf die Kurse. Die US-Gesundheitsbehörde CDC etwa warnte angesichts der starken Zunahme der Coronavirus-Infektionen in Großbritannien vor Reisen in das Land. Das drückte den Leitindex Dow Jones Industrial um 2,09 Prozent auf 33 962,04 Punkte nach unten. Er fiel somit unter die 34 000er-Marke auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,59 Prozent auf 4258,49 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 hielt sich etwas besser mit einem Minus von 0,90 Prozent auf 14 549,09 Zähler.

ASIEN: – VERLUSTE – Die Furcht vor einer Konjunkturdelle wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat die Börsen in Asien auch am Dienstag belastet. Der Hang Seng in Honkong fiel zuletzt um mehr als ein Prozent und der CSI-300-Index, der die Aktien der 300 größten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, büßte gut ein halbes Prozent ein. In Tokio ging es für den japanischen Leitindex Nikkei 225 weiter abwärts. Südkorea und Australien blieben ebenfalls unter Druck.

DAX 15133,20 -2,62%

XDAX 15132,16 -2,28%

EuroSTOXX 50 3928,53 -2,66%

Stoxx50 3447,18 -2,31%

DJIA 33962,04 -2,09%

S&P 500 4258,49 -1,59%

NASDAQ 100 14549,09 -0,90%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

^

Bund-Future 175,54 -0,02%

DEVISEN:

^

Euro/USD 1,1788 -0,09%

USD/Yen 109,47 0,00%

Euro/Yen 129,05 -0,06%

Der Euro hat am Dienstag im frühen Handel leicht nachgegeben und bei knapp 1,18 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1785 Dollar und damit etwas weniger als in der Nacht zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1766 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zuletzt durch die schlechtere Stimmung an den Aktienmärkten. Der US-Dollar und der japanische Yen, die beide als sichere Alternative gelten, erhielten im Gegenzug Auftrieb. Unter anhaltendem Druck standen am Dienstagmorgen auch der australische und der neuseeländische Dollar. Beide Währungen sind anfällig gegen eine trübere Marktstimmung.

Konjunkturdaten, die am Devisenmarkt eine größere Rolle spielen könnten, stehen am Dienstag nur wenige an. Zahlen vom US-Immobilienmarkt könnten am Nachmittag für etwas Bewegung sorgen.

ROHÖL:

Brent 68,70 +0,08 USD

WTI 66,52 +0,10 USD

Nach ihren deutlichen Vortagesverlusten haben die Ölpreise sich am Dienstag im frühen Handel stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 68,84 US-Dollar. Das waren 22 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 29 Cent auf 66,64 Dollar.

Am Montag waren die Erdölpreise erheblich unter Druck geraten. In der Spitze gaben die Notierungen um fast fünf Dollar nach. So hatte sich die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten auf die Rohstoffmärkte übertragen und auch der stärkere US-Dollar lastete auf den Preisen, da er das in der amerikanischen Währung gehandelte Öl für viele Interessenten verteuerte.

Der Einfluss der Opec-Entscheidung vom Wochenende auf eine schrittweise höhere Förderung gilt als zwiespältig. Einerseits könnte das höhere Angebot Druck auf die Ölpreise ausüben. Andererseits ist mit der Einigung das Risiko einer Eskalation bis hin zu einem Zerfall des Ölverbunds Opec+ mit unkontrolliert steigendem Angebot gesunken. Ein Streit zwischen der Ölmacht Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte eine Verständigung zunächst verhindert.

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR CARL ZEISS MEDITEC AUF 180 (149) EUR – ‚HOLD‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR ZEAL NETWORK AUF 52 (47) EUR – ‚BUY‘

– CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 23 (24) EUR – ‚BUY‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 180 (155) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HEIDELBERGCEMENT AUF 83 (79) EUR – ‚NEUTRAL‘

– WDH: COMMERZBANK SENKT ZIEL FÜR QIAGEN AUF 63 (72) USD – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 70 (69) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR DELIVEROO AUF 435 (390) PENCE – ‚BUY‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY.COM AUF 8600 (10700) PENCE – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR CRH AUF 51 (47) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN STARTET BELIEVE MIT ‚OVERWEIGHT‘ – ZIEL 16 EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

00:30 AUS: BHP, Produktionsbericht Jahr 20/21

06:45 CHE: Kuehne & Nagel, Q2-Zahlen

06:45 CHE: UBS, Halbjahreszahlen

07:00 DEU: Voltabox, Q1-Zahlen

07:20 SWE: Volvo Group, Q2-Zahlen

07:30 FRA: Remy Cointreau, Q1-Umsatz

07:30 FRA: Alstom, Q1-Umsatz

08:00 GBR: Easyjet, Q3-Umsatz

08:00 DEU: Villeroy & Boch, Halbjahreszahlen

08:00 GBR: Anglo American, Q2 Production Report

08:00 SWE: Vattenfall, Q2-Zahlen

08:00 SWE: Electrolux, Q2-Zahlen

11:30 NOR: Kone Oyj, Q2-Zahlen

13:00 USA: Philip Morris International, Q2-Zahlen

13:30 USA: Ally Financial, Q2-Zahlen

22:00 USA: Netflix, Q2-Zahlen

22:30 USA: United Airlines, Q2-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

NOR: Telenor, Q2-Zahlen

USA: Halliburton, Q2-Zahlen

USA: Qualtrics, Q2-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

01:30 JPN: Verbraucherpreise 06/21

08:00 CHE: Handelsbilanz 06/21

08:00 DEU: Erzeugerpreise 06/21

10:00 EUR: Leistungsbilanz 05/21

11:30 DEU: Anleihe, Volumen: 4 Mrd EUR, Laufzeit: 4 Jahre

14:30 USA: Wohnungsbaubeginne- und genehmigungen 06/21

22:30 USA: API Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

09:15 DEU: Fortsetzung Prozess gegen Ex-Audi-Chef Stadler und drei Ingenieure

10:00 DEU: BGH verhandelt im Dieselskandal über Schadenersatz-Klage von VW-Aktionären gegen den Zulieferer Bosch, Karlsruhe

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

^ Prognose Vorwert

EUROZONE

08.00 Uhr

Deutschland

Erzeugerpreise

Juni

Monatsvergleich +1,2 +1,5

Jahresvergleich +8,6 +7,2

10.00 Uhr

Eurozone

Leistungsbilanz, Mai —- +22,8

(in Mrd. Euro

GROSSBRITANNIEN

— Keine entscheidenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Baugenehmigungen, Juni

Monatsvergleich +1,0 -2,9

Baubeginne, Juni

Monatsvergleich +1,2 +3,6

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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